Anstoß für die Kreislaufwirtschaft: Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, hat die Circular Cities Declaration unterzeichnet. Damit ist Nürnberg nun Teil einer europaweiten Initiative von Städten, die sich intensiv für eine lokale Kreislaufwirtschaft einsetzen.
„Etwa 75 Prozent der natürlichen Ressourcen werden in Städten verbraucht, zudem fällt dort die Hälfte des globalen Mülls an“, erläuterte Britta Walthelm bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. Deshalb müssten Kommunen, die Stadt Nürnberg eingeschlossen, ihr Handeln zunehmend an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft ausrichten und entsprechend agieren.
Mit der Unterzeichnung bekennt sich die Stadt zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie als Grundstein für eine lokale Transformation in Richtung einer Kreislaufwirtschaft. Dazu gehört auch, Verwaltung, Mitmenschen und Wirtschaft für das Thema zu sensibilisieren. Geplant sind zudem Kooperationen mit lokalen Akteuren der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, um Projekte wie zum Beispiel Sharing- und Reparier-Modelle zu entwickeln und umzusetzen.
Nürnberg hat sich bereits auf den Weg zur „Kreislaufstadt“ gemacht: Im Oktober 2024 hatte das Referat für Umwelt und Gesundheit dem Umweltausschuss ein Konzept vorgelegt, um den Wandel voranzutreiben. Das Konzept „Nürnberg zirkulär“ enthält 24 konkrete Maßnahmen aus den Handlungsfeldern Konsum, Beschaffung, Lebensmittelverschwendung, Abfall sowie Bauen. „Mit dem vorliegenden Konzept kommen wir auch dem vielfach an uns herangetragenen Wunsch nach, Themen wie Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Lebensmittelverschwendung stärker in Nürnberg zu verankern“, so Britta Walthelm.
Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran, etwa mit Mehrwegbehältnissen auf Veranstaltungen oder bei der öffentlichen Beschaffung. Auch beim Bereich Lebensmittelverschwendung soll der Handlungsspielraum der Stadt zukünftig mehr genutzt werden. So sollen bei den städtischen Kindertagesstätten beispielsweise Lebensmittelabfälle besser erfasst und evaluiert und daraus Richtlinien für die Cateringbetriebe abgeleitet werden.
Zudem ist es wichtig, Angebote für die Nürnbergerinnen und Nürnberger zu schaffen sowie über Fortbildungen, Infomaterial und praktische Workshops Wege aufzuzeigen, wie wir uns gemeinsam von der Wegwerfgesellschaft verabschieden. Ein wesentlicher Aspekt ist das Reparieren oder Leihen, sei es bei der Kleidung, Elektronik oder selten gebrauchten Geräten.
Viele der Maßnahmen finden in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit anderen Akteuren statt, da nur gemeinsam der Weg hin zu einem zirkulären Nürnberg bestritten werden kann. Hierfür ist beispielhaft der Umbau des Max-Morlock-Stadions zu nennen. Beim Umbau soll verstärkt auf die Verwendung von zirkulären Bauverfahren und Materialien, wie zum Beispiel Baustoffrecycling, geachtet werden. per