Nr. 397 / 03.04.2025
Im Jahr 2024 haben sich in Nürnberg Starkregenereignisse als Folge des Klimawandels gehäuft. Dabei kam es einerseits zu Überschwemmungen im Uferbereich von Gewässern und andererseits zu Überflutungen. Starkregenereignisse können im gesamten Stadtgebiet auftreten und daher grundsätzlich die gesamte Bevölkerung betreffen. Im Umweltausschuss am Mittwoch, 2. April 2025, berichtete Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, über die in Nürnberg bereits seit vielen Jahren etablierten und bewährten Instrumente der Überflutungsvorsorge und stellte das neue „Aktionsprogramm Starkregen“ vor.
„Mit der Erhitzung des Klimas“, so Britta Walthelm, „wird es in Nürnberg in Zukunft mehr Starkregen geben. Denn je heißer die Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen, der sich dann plötzlich abregnet. Unser Aktionsprogramm Starkregen hat das Ziel, unsere Datenlage zur Starkregenwarnung zu verbessern, unsere Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Denn gute Eigenvorsorge auf dem eigenen Grundstück sowie vorsichtiges individuelles Verhalten bei Starkregen sind wichtig. Wir werden aber auch an neuralgischen Punkten unsere städtische Infrastruktur verbessern.“
Allein im vergangenen Jahr wurden insgesamt zehn Starkregenereignisse im Stadtgebiet registriert, drei Ereignisse wurden als extremer Starkregen eingestuft. In den letzten drei Jahren wurden insgesamt sieben extreme Starkregen im Stadtgebiet festgehalten. Starkregenereignisse treten räumlich und zeitlich sehr variabel auf, eine verlässliche und genaue Vorhersage ist kaum möglich.
Bürgermeister Christian Vogel, zuständig für die Feuerwehr und den Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör), verweist auf die oft kurze Reaktionszeit im Akutfall. „Die Feuerwehr ist darauf vorbereitet, bei Starkregen sofort zu reagieren. Wichtig ist aber auch, die Infrastruktur zu ertüchtigen. Für bauliche Maßnahmen ist für Sör im Jahr 2025 eine Million Euro geplant. Hier ist zum Beispiel der Einbau einer Sensorik bei der Unterführung Zerzabelshof vorgesehen, um bei einem festgelegten Wasserstand entsprechende Warnhinweise zu geben, damit zum einen eine Weiterfahrt verhindert wird und zum anderen automatisiert eine Meldung an die Feuerwehr zu Wasserhöhe versendet wird. Klar ist heute schon, dass uns das Thema auf viele Jahre beschäftigen wird.“
Die Stadt Nürnberg ergreift seit vielen Jahren Maßnahmen zum Überflutungsschutz bei Flusshochwasser und der Hochwasservorsorge. So wurden für sämtliche Gewässer im Stadtgebiet mit signifikanten Überschwemmungsrisiko Überschwemmungsgebiete festgesetzt. Grundstückeigentümer haben damit Klarheit und können im Rahmen ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Eigenvorsorge Maßnahmen zum Schutz des eigenen Grundstücks ergreifen. Im öffentlichen Raum werden im Rahmen der städtischen Wasserwirtschaft sukzessive Schutzmaßnahmen an den Gewässern im Stadtgebiet umgesetzt. let