Nr. 54 / 25.01.2023
Nicht nur alles Leben auf dem Planeten, auch das menschliche Erleben unterliegt den Gesetzen der Evolution. Wie kommt die Welt in den Kopf und warum irrt man sich dabei gelegentlich? Warum empfinden Menschen so etwas wie Zu- oder Abneigung füreinander? Und wie wurde das menschliche Denkorgan zu dem, was es heute ist? Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen über die Evolution des menschlichen Erlebens, vier davon präsentieren ihr Wissen im Januar, Februar und März 2023 im Nicolaus-Copernicus-Planetarium, Am Plärrer 41. Den Auftakt der Vortragsreihe „Vom Reiz der Sinne“ macht am Dienstag, 31. Januar 2023, um 19.30 Uhr Prof. Dr. Frank Erbguth mit dem Vortrag „Die Evolution des Schmerzes“. Der Eintritt beträgt 8 Euro, 5,50 Euro ermäßigt. Die Reihe findet in Kooperation mit „Kortizes – Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs“ statt.
Wie kam es dazu, dass der Mensch Schmerz empfindet und wozu soll das gut sein? Prof. Dr. Frank Erbguth, bis vor kurzem Chef der Neurologie am Nürnberger Klinikum und Vorsitzender der Deutschen Hirnstiftung, berichtet in seinem Vortrag „Die Evolution des Schmerzes“ über die Weiterentwicklung des menschlichen Wahrnehmungssystems während der Evolution. Ebenso geht es um die Möglichkeit zur „Umprogrammierung“ von Schmerzen sowie über kognitive und emotionale therapeutische Zugänge zum Schmerzsystem.
Am Dienstag, 14. Februar, um 19.30 Uhr zeigt Prof. Dr. Tim Rohe, Professor für Wahrnehmungspsychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, in seinem Vortrag „Die Evolution der Wahrnehmung“, dass viele Wahrnehmungsphänomene darauf hindeuten, dass das subjektive Erleben der äußeren Welt ein Trugschluss sein könnte. Denn unser Gehirn hat sich evolutionär entwickelt, um unsere Wahrnehmung zu konstruieren.
Die Diplompsychologin Dr. Monika Eckstein widmet sich am Dienstag, 28. Februar, um 19.30 Uhr in ihrem Vortrag „Die Evolution der Liebe“ der Neurobiologie sozialer Bindungen. Sie zeigt, dass das menschliche Gehirn mit seinen Botenstoffen an vielen Stellen optimiert ist, um soziale Beziehungen anzustreben und zu halten. Einsamkeit und Trauer hingegen gehen mit schlechterer Gesundheit und sogar einem kürzeren Leben einher.
Im letzten Vortrag der Reihe „Die Evolution des Gehirns“ am Dienstag, 14. März, um 19.30 Uhr stellt Dr. Felix Ströckens, Diplom-Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Düsseldorf, die Evolution des Gehirns vom komplexen Netzwerk zum fitten Nervensystem vor. Der Vortrag rückt ausgewählte Stationen der Gehirnentwicklung im Laufe der Evolution in den Fokus und gibt einen Überblick über die Gehirne verschiedener Wirbeltierspezies.
Alle vier Vorträge der Reihe können unter den Kursnummern 00921 bis 00924 oder vergünstigt als Gesamtreihe, dann unter der Nummer 00920, online unter https://bz.nuernberg.de/programm/planetarium/aktuelles/vortragsreihe-vom-reiz-der-sinne gebucht werden. Online-Reservierungen sind unter https://www.planetarium-nuernberg.de möglich. jos
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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