Der Rohbau des U-Bahntunnels im Neubauabschnitt der U3 in Richtung Gebersdorf schreitet voran. Aktuell entstehen die Aufgangsbauwerke am U-Bahnhof Kleinreuth. Der Bahnhof befindet sich im „Tiefen Feld“ im Stadtteil Kleinreuth bei Schweinau und wird künftig an einem zentralen Platz zwischen den Fahrbahnen der Rothenburger Straße liegen. Die Inbetriebnahme der neuen etwa zwei Kilometer langen Strecke erfolgt voraussichtlich im Jahr 2026.
Der Zugang erfolgt über die zwei Eingangsbauwerke im Osten und Westen des neuen U-Bahnhofs, bestehend aus geometrisch einfachen L-förmigen Betonwinkeln mit einer Fassade, in der das Thema „Astronomie“ mit bunten Farbstreifen präsent ist. „Die sogenannten ‚Fraunhofer-Linien‘ ergeben, je nach Zusammensetzung des Lichts, unterschiedliche Farb- und Liniengrafiken, aus denen man die Eigenschaften der Sterne ablesen kann. Es handelt sich quasi um einen Barcode entfernter Sonnen“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Der Rohbauer hat die Betonwinkel bereits hergestellt, aktuell werden die Decken noch durch temporäre Stützen gehalten. Im Zuge der nun folgenden Ausbaugewerke werden die endgültigen Stahlstützen zusammen mit der Fassade eingebaut.
Dabei stellt ein besonderes Bauteil das Highlight für die beiden Aufgänge dar: Die Fahrgäste werden von einem Porträt des Astronomen und Mediziners Nikolaus Kopernikus begrüßt, das als „Fotobeton“ in das Fertigteil integriert wurde. Der „Fotobeton“ ist eine spezielle Technik, die es erlaubt, Fotos durch Verzögerung des Abbindens des Betons noch in der Schalung an manchen Stellen so zu gestalten, dass Bilder im Beton sichtbar werden. In Nürnberg wurde diese Technik erstmals durch die Firma Bögl umgesetzt.
Die Gestaltung des U-Bahnhofs wurde vom Architekturbüro „Grabow + Zech Architekten“ übernommen. Einschließlich Ausbau betragen die Gesamtkosten rund 136,9 Millionen Euro. Das Bauprojekt wird durch Bund und Freistaat Bayern aus dem Förderprogrammen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern (BayÖPNVG) mit etwa 88 Millionen Euro bezuschusst. maj