Nr. 196 / 29.02.2024
Am Mittwoch, 28. Februar 2024, hat der Lenkungskreis des Stadionprojekts erneut getagt. Die Vertreterinnen und Vertreter von Stadtspitze, Stadtrat und 1. FC Nürnberg (FCN) diskutierten dabei über die aktuellen Entwicklungen des Projekts.
„Das Stadionprojekt hat wieder einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Die Planungen werden konkreter und wir nähern uns ein paar entscheidenden Weichenstellungen immer weiter an. Die achteckige Grundform vom Stadion ist für uns aber ebenso gesetzt wie Verbesserungen in Sachen Inklusion. Wir wollen nicht nur ein funktionales und modernes Stadion, Teilhabe ist für uns ein zentrales Ziel. Im Juni kann der Stadtrat zum Beispiel dann die Weichen dafür stellen, wie groß ein neues Stadion sein soll und wie sich zukünftig Steh- und Sitzplätze in der Nordkurve verteilen werden“, berichtet Christian Vogel, Bürgermeister und erster Werkleiter des Nürnberger Stadions.
Im Lenkungskreis wurden erstmals mehrere Varianten einer Funktionalplanung für den angedachten Vollumbau des Max-Morlock-Stadions präsentiert. Anfang April werden die Entwürfe des Planungsbüros AS+P hierzu öffentlich vorgestellt und diskutiert. Dazu wird es rechtzeitig weitere Informationen geben.
Auf Grundlage dieser Entwurfsplanung entsteht ein Business-Plan samt Kostenrahmen für die verschiedenen Stadion-Varianten. Damit können Kosten- und Einnahmenseite als Entscheidungskriterien herangezogen werden. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, für ein Stadion der Zukunft eine passende Rechtsform zu entwickeln. Besitz und Betrieb des Objekts wollen wir rechtlich trennen. So schaffen wir auch die Möglichkeit für Dritte, sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen“, so Stadtkämmerer Thorsten Brehm. „Das ist wichtig, weil die Stadt nur in begrenztem Maße Haushaltsmittel in das Vorhaben investieren kann.“
Auch über die angedachte nachhaltige Energieversorgung des Stadions gab es im Lenkungskreis Neues zu berichten: Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich: „Wir arbeiten an einem Energieverbund für das gesamte Areal. Arena, Messe, Stadion und Technische Universität sollen gemeinsam nachhaltig mit Energie versorgt werden. Nicht als abgekoppelte Insel, sondern als Teil des Netzes der N-Ergie.“ Umweltreferentin Britta Walthelm ergänzt: „Die Energieversorgung ist ein ganz wichtiger Baustein für ein nachhaltiges Stadion. Wir analysieren aber auch alle anderen Facetten des Stadions, vom Bau bis zur Müllentsorgung, auf nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen.“
Die Projektgruppe berichtete dem Lenkungskreis nicht nur zum Stadion, sondern auch zu den angedachten Entwicklungen im Stadionumfeld Neues. „Das Areal bietet hochspannende Potenziale für den Spitzen- wie für den Breitensport. Viele Gespräche haben uns klargemacht, dass wir nach dem Wegfall der Stadionhalle und der Leichtathletikanlage im Stadion eine vielfältig nutzbare Sporthalle für den Schul- und Vereinssport sowie ein kleines Stadion brauchen. Denn wir wollen auch die Frauenfußball-Bundesliga, die FCN-Regionalliga, American Football, Leichtathletik-Meisterschaften sowie unsere Breitensportveranstaltungen weiterentwickeln. Diese Ansätze werden alle weiterverfolgt genauso wie die Eisflächen, weitere Sportflächen und Freizeitsportanlagen“, so Sportreferentin Cornelia Trinkl. Sie ergänzt: „In den nächsten Schritten werden hier die planungsrechtlichen Grundlagen sowie ein so verträglich wie möglicher Umgang mit Naturschutzbelangen näher betrachtet und Planungsmittel und Kosten berechnet.“
Bürgermeister Christian Vogel sagt: „Auch, wenn man nicht sofort alles sieht, es wird hinter den Kulissen gewaltig gearbeitet. Seit dem Auftrag durch den Stadtrat im Jahr 2022 hat das Projektteam vieles erarbeitet und geprüft. Das Projekt fährt seitdem sprichwörtlich mit Höchstgeschwindigkeit. Trotzdem müssen wir natürlich die Regeln und Vorschriften einhalten. Genau zu planen und die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen, ist unsere Verpflichtung. Es geht hier um mehr als um eine reine Spielstätte des 1. FCN. Es geht um eine Stärkung des Profisports, eine verlässliche Entwicklung des Breitensports, es geht um eine Umfeldentwicklung des gesamten dortigen Areals, es geht um Denkmalschutz. Es geht aber auch um Naherholung und Naturschutz. Schon diese Stichworte zeigen, welche Herkulesaufgabe in der Maßnahme steckt. Allen muss klar sein, dass es um ein Jahrhundert-Projekt geht. Schnellschüsse darf es bei einem solchen nicht geben. Die Berechnungen und Entwürfe der Studie werden deshalb weiter aktuell begutachtet, überprüft und gegengerechnet." js
Auf der Projekt-Homepage des Stadions wird regelmäßig über aktuelle Sachstände der anstehenden Entscheidungen informiert: www.stadion.nuernberg.de