Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 428 / 23.04.2024

Schulprävention mal anders – Wanderausstellung „ZERO!“ an der Beruflichen Schule 11

Alkohol gehört in Deutschland zu vielen Anlässen einfach dazu: Hochzeit, Geburtstagsfeier oder Taufe – überall gibt es Alkohol. Ein Gläschen Wein am Abend, ein Bier mit dem Freund – diese Getränke kommen harmlos daher, doch während der Schwangerschaft sind sie eigentlich tabu. Nach Schätzung der Bundesdrogenbeauftragten kommen in Deutschland jährlich rund 10 000 Kinder auf die Welt, die unter einer Form der Fetalen Alkoholspektrum-Störung (Fetal Alcohol Spectrum Disorders, FASD) leiden. FASD ist die häufigste nicht-genetische Behinderung bei Kindern. Sie wird durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft verursacht. Verzichtet die Schwangere auf Alkohol, ist FASD zu 100 Prozent vermeidbar. Aus diesem Grund unterstützt die AOK Bayern die Wanderausstellung „ZERO!“ und klärt gemeinsam mit der Berufsschule 11 in Nürnberg zum Thema FASD auf.

Fatale Folgen für das ungeborene Baby
Was viele nicht wissen: Nicht nur der regelmäßige Konsum von Alkohol schadet dem Baby, auch das Ausnahmeglas am Abend kann schwerwiegende Folgen haben, mit denen das Ungeborene ein Leben lang zu kämpfen hat. Alkohol ist ein Zellgift und einmal zerstörte Zellen kann der Körper nicht mehr reparieren oder neu bilden. „Die Aufklärungsarbeit über die Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft muss schon in den Schulen ansetzen“, ist die feste Überzeugung von Gaëlle Laurent, Jugendsozialarbeiterin an der Berufsschule 11 (B11) in Nürnberg. Ulrich Peilnsteiner, Projektkoordinator bei der AOK in Bayern, erklärt: „Durch den unbedachten Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft werden schwere Schäden und lebenslange Beeinträchtigungen des Kindes verursacht. Viele Jugendliche sind sich dieser Gefahr gar nicht bewusst. Gerade heranwachsende Schülerinnen und Schüler müssen über die Gefahren aufgeklärt werden, die der Alkoholkonsum im Allgemeinen und in der Schwangerschaft im Besonderen mit sich bringt.“ Und Christoph Bamler, Abteilungsleiter der Allgemeinbildung der B11, ergänzt: „Als Kompetenzzentrum für Bauberufe (B11) mit vorwiegend männlichen Schülern, erachten wir es als wichtig, jungen Männern ihre Verantwortung über das ungeborene Kind aufzuzeigen und Solidarisierung mit den werdenden Müttern zu erreichen.“ Die B11 ist Initiator des Projekts „Wenn schwanger, dann ZERO!“ Die Wanderausstellung ist noch bis Freitag, 26. April 2024, an der Berufsschule B11 zu sehen. Nicht nur Auszubildende der B11 werden über FASD in diesem Zeitraum aufgeklärt, mehrere Klassen der benachbarten Berufsschulen mit unterschiedlichsten Berufsrichtungen werden die Ausstellung ebenfalls besuchen und das Thema im Unterricht vor- und nachbearbeiten.

Primärprävention mit der Wanderausstellung „ZERO!"
Die innovative Wanderausstellung „ZERO!“ informiert erlebnisorientiert über Schwangerschaft, Alkohol und FASD – die Schädigungen, die ausschließlich durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstehen. Im Mittelpunkt von „Zero“ steht ein begehbares Kuppelzelt, das eine Gebärmutter symbolisiert und das aus der Perspektive des Kinds 40 Wochen Schwangerschaft erlebbar macht.  Bei einer virtuellen Ausstellung tauchen die Schülerinnen und Schüler ein in die Welt der Schwangeren, der von FASD betroffenen Menschen und erfahren, wie sich das ungeborene Baby in den zehn Monaten der Schwangerschaft entwickelt. Außerhalb des Zelts befinden sich weitere interaktive Touchscreen-Stationen, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Über die Wanderausstellung „ZERO!"
"Wenn schwanger, dann ZERO“ wurde vom FASD Netzwerk Nordbayern e. V. konzipiert und informiert an drei Stationen eindrucksvoll über die Entwicklung des ungeborenen Lebens und die Auswirkungen und Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Der nordbayerische Verein klärt seit mehr als zehn Jahren über das Thema auf – und hat in Kooperation mit der Jugendkunstschule Erlangen die vom Bundesgesundheitsministerium finanziell unterstützte Ausstellung „Zero!“ entwickelt.   let

1 Anhang