Nr. 679 / 19.06.2024
In seiner Sitzung am Mittwoch, 19. Juni 2024, hat der Rat der Stadt Nürnberg mit sehr großer Mehrheit beschlossen, dass der Vollumbau des Max-Morlock-Stadions weiter vorangetrieben werden soll. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung der Stadt unter Federführung des Projektteams „Stadion“, Grundlagenermittlung und Vorplanung zu vergeben und zu begleiten. Parallel dazu sollen die letzten offenen Fragen, zum Beispiel zur Finanzierung, der Umfeldentwicklung und dem Denkmalschutz, verbindlich geklärt werden.
Oberbürgermeister Marcus König: „Es hat eine große Symbolkraft, dass der Stadtrat während der laufenden Europameisterschaft diesen zukunftsweisenden Beschluss gefasst hat. Das Signal, das die Stadt Nürnberg an Fußball-Deutschland sendet, ist klar: Wir wollen eine weitere moderne, länderspieltaugliche Spielstätte auf die Fußball-Landkarte setzen. Wir wollen ein neues Stadion – eingebettet zwischen Natur und modernen Breitensportanlagen. Ich freue mich über die breite Unterstützung im Rat für dieses Projekt, von dem die gesamte Stadtgesellschaft etwas haben soll. Nun gilt es, Schritt für Schritt weitere Fragen zu beantworten und Hausaufgaben zu erledigen, damit die Vision gelingen kann.“
Mit dem weiten Beschluss des Stadtrats wurde mit großer Übereinstimmung erneut der gemeinsame Wille für das Stadion-Projekt gezeigt. Neben der Stärkung von Spitzensport, Breitensport und der Schaffung von Event-Möglichkeiten bietet das Projekt eine Umfeldentwicklung, die eine Verbesserung der Natur- und Erholungsflächen für die Bürgerschaft bieten soll.
Der Stadtrat hat konkret beschlossen, dass die Leistungsphasen 1 (Grundlagenermittlung) und 2 (Vorplanung) gemäß der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure an externe Objekt- und Fachplanungsbüros vorbereitet, ausgeschrieben und begleitet werden. Im Winter soll die Vergabe der vorgenannten Planungsleistungen durch den Stadtrat beschlossen werden. Parallel hierzu sind die Finanzierung des Vollumbaus, die Gründung der Objektgesellschaft, der Umgang mit der denkmalgeschützten Fassade und die Umsetzbarkeit der Mantelbebauung zu klären. Zudem werden die empfohlenen Bausteine der Umfeldentwicklung und die Gründung eines Energieverbunds weiterverfolgt. Einen Zwischenbericht hierzu wird es im zuständigen Werkausschuss im Oktober dieses Jahres geben.
Christian Vogel, Bürgermeister und erster Werkleiter des Nürnberger Stadions: „Ein solches Großprojekt ist ein Marathon. Wir sind schnell gestartet und haben in kürzester Zeit eine Machbarkeitsstudie und unzählige Untersuchungen, Gutachten und Konzepte vorgelegt. Damit haben wir in Windeseile die Basis geschaffen, damit aus Ideen und Überlegungen jetzt konkrete Planungen werden. Diese Planungen und die grundsätzliche wichtige Vorarbeit werden jetzt vergeben und dann wird es richtig spannend. In den anstehenden Planungsphasen wird festgelegt, wie die Bausteine des neuen Stadions tatsächlich angeordnet und ausgestattet werden, damit zum Beispiel alle barrierefreien Plätze tatsächlich gut erreichbar sind oder damit die Spieler möglicherweise nicht auf dem Weg vom Bus zur Kabine durch die Küche laufen müssen. Außerdem geht es um baufachliche Fragen, wie die Festlegung von Qualitäten und Konzepten für die Technische Ausrüstung, und die Tragwerksplanung. Alle gestalterischen Fragen, die im Zuge der weiteren Schritte anstehen und die sich auf das Stadionerlebnis auswirken, werden mit der Bürgerschaft öffentlich diskutiert, bevor Entscheidungen gefällt werden.“
Auch die Entwicklung des Stadionumfelds soll weiterverfolgt werden. Insbesondere sollen hier Sportanlagen für Vereins- und Breitensport entstehen, zum Beispiel ein kleines Leichtathletikstadion und zusätzliche Eisflächen. Der Stadtrat hat die Verwaltung mit seinem Beschluss beauftragt, für diese Entwicklungen weitere notwendige Untersuchungen, Gutachten, Alternativplanungen und Standortanalysen zu beauftragen, insbesondere um die Auswirkungen auf die Natur so gering wie möglich zu halten.
Sportreferentin Cornelia Trinkl: „Der Stadtratsbeschluss ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ich freue mich über diese positive Entwicklung. Nun können wir in den Planungen für die Bausteine des ‚Campus-Sport‘ weiter voranschreiten. Es ist nach wie vor unser Ziel, eine nachhaltige und umweltverträgliche Lösung zu finden, die sowohl den Ansprüchen des Profi- als auch des Breitensports gerecht wird. Dafür beziehen wir alle Beteiligten im Sport und darüber hinaus in unsere Planungen ein.“ js