Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 703 / 26.06.2024

Neu: Abwasserüberleitung von Heroldsberg nach Nürnberg

Nach der Fertigstellung der Abwasserüberleitung durch die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (Sun) wird das Abwasser aus dem Gemeindegebiet von Heroldsberg jetzt in den Nürnberger Klärwerken gereinigt. Das Abwasser gelangt seit Juni 2024 von Heroldsberg über ein Pumpwerk und eine anschließende sechs Kilometer lange Druckleitung zum Nürnberger Kanalnetz. Im Dezember 2016 unterzeichneten die Stadtspitzen von Heroldsberg und Nürnberg die entsprechende Vereinbarung. Diese Neuorganisation wurde notwendig, um das Heroldsberger Abwasser auch in Zukunft gemäß den wasserrechtlichen Anforderungen reinigen zu können. Ansonsten wären in der Kläranlage Heroldsberg umfangreiche Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen erforderlich gewesen.

„Aus ökologischer Sicht“, so Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg und Erste Werkleiterin von Sun, „wird durch den Wegfall der Abwassereinleitung aus der Kläranlage Heroldsberg der Gewässerschutz in der Gründlach deutlich verbessert. Flora und Fauna werden profitieren. Das Nürnberger Kanalnetz und auch die Klärwerke in Nürnberg können die zusätzlichen Abwassermengen aus Heroldsberg gut aufnehmen. Auf die Ökologie der Pegnitz wird das zusätzliche Abwasser keine Auswirkungen haben.“

Jan König, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Heroldsberg, erläutert: „Für Heroldsberg war es keine leichte Entscheidung, die Kläranlage zu schließen. Doch durch die Überleitung nach Nürnberg sind wir nun gut gerüstet für die Anforderungen der künftigen Kommunalabwasserrichtlinie. Im nächsten Schritt werden wir das Fremdwasser reduzieren, das entsteht unter anderem aus Fehlanschlüssen an das Kanalnetz. Über die gelungene Zusammenarbeit mit unserer großen Nachbarstadt Nürnberg freue ich mich sehr.“

Das Abwasser aus Heroldsberg gelangt über ein Pumpwerk auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage Heroldsberg und eine anschließende Druckleitung nach Nürnberg. Dabei wird im Kraftshofer Forst ein Höhenunterschied von rund 25 Metern überwunden. Die Druckrohrleitung nimmt nicht den direkten Weg von Heroldsberg nach Buchenbühl, sondern umgeht den Höhenzug des Buchenbühls. Sie durchquert den Reichswald, geht unter der Bahnlinie Nürnberg-Gräfenberg sowie der Autobahn Nürnberg-Würzburg durch und östlich um Buchenbühl herum. Das Nürnberger Kanalnetz erreicht sie im Süden von Buchenbühl.

Um die Eingriffe in die Natur möglichst gering zu halten, verläuft die Leitung entlang von bestehenden Forstwegen. Ein landschaftspflegerischer Begleitplan sorgte für eine schonende Durchführung der Baumaßnahme. Nach ihrer Fertigstellung ist von der unterirdisch verlegten Abwasserdruckleitung nichts mehr zu sehen.

Die rund sechs Kilometer lange Druckleitung besteht aus Kunststoffrohren mit 30 Zentimetern Durchmesser. Die Bauarbeiten begannen 2021, bereits am 18. Oktober 2023 konnte die Abwasserüberleitung in Betrieb gehen. Das offizielle Bauende datiert auf Freitag, 21. Juni 2024. Die Gesamtkosten belaufen sich auf zwölf Millionen Euro. Im Anschluss an die Inbetriebnahme der Abwasserüberleitung werden die Teile der Kläranlage, die nicht mehr benötigt werden, durch die Marktgemeinde Heroldsberg zurückgebaut.    let