Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1022 / 24.09.2024

Veranstaltungen rund um den Besuch von Menschenrechtspreisträger Malcolm Bidali 

Malcolm Bidali, Träger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 2023, ist ein Jahr nach der Preisverleihung wieder in Nürnberg. Der kenianische Menschenrechtsaktivist, selbst Arbeitsmigrant in Katar, machte über soziale Medien die Ausbeutung von Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeitern öffentlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, den Preisträger bei einem Podiumsgespräch am Montag, 30. September 2024, um 19 Uhr im Haus eckstein, Burgstraße 1, und einem Filmabend am Dienstag, 1. Oktober, um 18.30 Uhr im Filmhaus Nürnberg – kinoeins, Königstraße 93, kennenzulernen. 

„Wir freuen uns sehr, Malcolm nun nach einem Jahr wieder in Nürnberg begrüßen zu können“, sagt Martina Mittenhuber, Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg. „Es gehört fest zum Profil des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises, dass wir unsere Preisträgerinnen und Preisträger nachhaltig bei ihrer Arbeit unterstützen. Malcolm Bidali als vergleichsweise junger Aktivist braucht Vernetzung und Bündnispartner. Deshalb ist es uns wichtig, ihn bei den unterschiedlichen öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen mit wichtigen Expertinnen und Experten rund um sein Thema vor Ort bekanntzumachen und zu vernetzen und auf seine wichtige Arbeit weiter aufmerksam zu machen.“

Bei dem Podiumsgespräch „Faire Arbeit – faire Löhne. Baustelle Menschenrechte“ am Montag, 30. September, um 19 Uhr im Haus eckstein, Burgstraße 1, diskutiert Preisträger Malcolm Bidali mit Peter Lysy, Leiter Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, und Marius Hanganu, Beratungsstelle „Faire Mobilität“. Dabei geht es um die Ausbeutung von Menschen aus mittel- und osteuropäischen Staaten, die als Erntehelferinnen und -helfer, Altenpflegerinnen und -pfleger, Paketzustellerinnen und -zusteller oder im Schlachtgewerbe unsichtbar unter prekären Bedingungen arbeiten. Die DGB-Initiative „Faire Mobilität“ unterhält bundesweit Beratungsstellen, um mobile Beschäftigte bei der Durchsetzung gerechter Löhne und fairer Arbeitsbedingungen zu unterstützen. Das Gespräch mit Malcolm Bidali findet auf Englisch statt. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter www.evangelische-stadtakademie-nuernberg.de/themen/das-besondere-thema/termine/show/7136957.html

Zudem ist der Preisträger am Dienstag, 1. Oktober, um 18.30 Uhr bei dem Filmabend „The Workers Cup“ mit anschließender Diskussion im Filmhaus Nürnberg – kinoeins, Königstraße 93, zu erleben. Der Film erzählt von den Lebens- und Arbeitsbedingungen afrikanischer und asiatischer Wanderarbeiterinnen und -arbeiter in Katar, die dort die Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2022 errichteten, und vom sogenannten „Workers Cup“, einem Fußballturnier, das während der Bauphase für die Arbeiterinnen und Arbeiter ausgerichtet wurde. Der Film läuft in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Im Anschluss steht Malcolm Bidali für eine Diskussion zur Verfügung. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Nuremberg International Human Rights Film Festival (NIHRFF), der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur und dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Tickets gibt es über https://www.kunstkulturquartier.de/filmhaus.

Bidali, von 2018 bis 2021 Wachmann in Katar, verbreitete unter dem Pseudonym Noah auf Social-Media-Kanälen erlebte und beobachtete Menschenrechtsverletzungen. Er beschrieb etwa überfüllte Schlafsäle, überlange Arbeitszeiten und den Mangel an Privatsphäre. Er wurde verhaftet und ohne Rechtsbeistand 30 Tage in Einzelhaft festgehalten. Nach seiner Rückkehr in seine Heimat Kenia gründete er 2022 die Organisation MigrantDefenders.Org und setzt sich seitdem für die Rechte von Wanderarbeitskräften in der Golfregion ein. Seine Organisation informiert über unethische Rekrutierungspraktiken, Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen und klärt Betroffene über ihre Rechte und mögliche Alternativen auf.   maj

Weitere Informationen zum Preisträger online unter 
www.menschenrechte.nuernberg.de

2 Anhänge