Nr. 1109 / 11.10.2024
Die Themenführung „Befehl ist Befehl!?“ beleuchtet kritisch die Handlungsspielräume der Angeklagten in den Nürnberger Prozessen. Der Rundgang findet statt am Freitag, 18. Oktober, um 16 Uhr und am Samstag, 9. November 2024, um 11 Uhr in der Dauerausstellung des Memoriums Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72. Am Samstag steht eine Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache zur Verfügung.
Die Führung richtet den Blick auf einen Nebenaspekt der Nürnberger Prozesse: Neben den vielen aktiven Nationalsozialisten und Tätern (meistens Männer) gab es auch wenige Beispiele für Protest, Verweigerung und gewissensgeleitetes Handeln. Ausgangspunkte sind jeweils die in den Prozessen verhandelten und im Memorium Nürnberger Prozesse gezeigten Verantwortungsbereiche. Auf der Ebene der Generäle sucht die Führung nach Verhaltensweisen und Taktiken, die Mut verlangten. Mit Blick auf die Einsatzgruppen und den Vernichtungskrieg im Osten weist sie auf Handlungsspielräume hin, die in der historischen Forschung untersucht wurden. In Behörden und Polizeieinheiten finden sich einige wenige Beispiele für Retterinnen und Retter. Für die Gegenwart stellt sich die Frage: Was sind Kriterien und Motive, mit denen Befehle bewertet werden können?
Den Rundgang leiten Politikwissenschaftlerin Helga Riedl vom Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg und Politikwissenschaftler Dr. Otto Böhm, freier Mitarbeiter des Memoriums Nürnberger Prozesse.
Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung unter Telefon 09 11 / 2 31-2 86 14 oder per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de wird gebeten. ja