Nr. 1143 / 18.10.2024
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes wird den „Müttern und Vätern des Grundgesetzes“ gedacht. Die Stadt Nürnberg stellt hierfür auf dem Elisabeth-Selbert-Platz in Langwasser eine Gedenktafel für dessen Namensgeberin auf. Dr. Elisabeth Selbert war eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“, die sich besonders für das Thema Gleichberechtigung eingesetzt hat. Zur Einweihung der Tafel mit Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner am Samstag, 26. Oktober 2024, um 11 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Das Rahmenprogramm bietet die generationenübergreifende Projektgruppe „Würdevolle Sprechakte – Langwasser bezieht Stellung“. Menschen zwischen sieben und 70 Jahren werden mit dem Regisseur Dominic Friedel als intensive Sprechchöre zum Thema „Würde des Menschen“ auftreten.
Dr. Elisabeth Selbert (1896-1986) war Juristin und Politikerin aus Kassel. Sie gehörte dem Parlamentarischen Rat an, der 1948/49 die Aufgabe hatte, eine Verfassung auszuarbeiten, die am 23. Mai 1949 als Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet wurde. Unter den 65 stimmberechtigten Mitgliedern befanden sich lediglich vier Frauen, neben Elisabeth Selbert waren dies Frieda Nadig (1897-1970), Helene Weber (1881-1962) und Helene Wessel (1898-1969). Selbert engagierte sich bereits als junge Frau politisch und setzte sich für die Gleichberechtigung von Frauen ein. Ihrer Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass der Gleichheitsgrundsatz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ als Artikel 3 Absatz 2 in das Grundgesetz aufgenommen wurde. maj