Nr. 1182 / 29.10.2024
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am Donnerstag, 24. Oktober 2024, die Planungen für den Ersatzneubau der Brücke Rennmühlstraße über die Rednitz vorgestellt. Rund 170 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren und ihre Fragen zur Planung, zum Bauablauf und zu den Verkehrsumleitungen stellen. Auskunft gaben Vertreterinnen und Vertreter des Sör-Planungsbüros, des Verkehrsplanungsamts, des Bürgeramts Süd, der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft und der Stadtwerke Schwabach für den Stadtverkehr.
Die Planungen sehen vor, dass sich die Brücke harmonisch in die Landschaft einfügt, um das Flusstal möglichst wenig zu stören. Es handelt sich bei der neuen Brücke um eine Konstruktion aus Betonfertigteilen, die auf neue Pfeiler gesetzt werden. Im Herbst 2024 werden die Baustelleneinrichtung, der Bauablauf und die Ausführung (Statik und Pläne) im Detail geplant. Parallel und im Anschluss erfolgen die Arbeiten für die Ersatzhaltestelle für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), für die Ersatzparkplätze, die der TSV Katzwang während der Bauzeit benötigt, und die Vorbereitung der Umleitungsstrecke.
Im April 2025 beginnen die Hauptarbeiten mit dem Abbruch des Bestandsbauwerks, archäologischen Voruntersuchungen und Grabungen, danach folgt der Brückenneubau. Die anliegende Rennmühlstraße wird zwischen der Einmündung Johannes-Brahms-Straße und der Einmündung zur Wolkersdorfer Straße an das neue Brückenbauwerk angepasst und in diesem Abschnitt dabei weitgehend im Vollausbau erneuert. Dabei wird der Rad- und Fußweg auf und im Umfeld der Brücke verbreitert. Ab April ist die Rennmühlstraße dann auch im Abschnitt der Brücke gesperrt. Der motorisierte Individualverkehr wird großräumig über Katzwanger Hauptstraße, Neuseser Straße, Hirschenholzstraße, Penzendorfer Straße (Schwabach) sowie Flurstraße (Schwabach) und Katzwanger Straße (Schwabach) und schließlich wieder auf die Rennmühlstraße umgeleitet.
Die Umleitung des Fuß- und Radverkehrs wird über die bestehende Brücke im Zuge der Ellwanger Straße erfolgen. Für die Buslinie 83 wird eine temporäre Wendeschleife in der Nähe der neuen Haltestelle „Nürnberg Katzwang Sportplatz“ errichtet. Ende des Jahres 2026 soll die neue Brücke fertiggestellt sein, dann werden die Sperrungen wieder aufgehoben. Im Frühjahr 2027 führt Sör voraussichtlich noch Restarbeiten aus. Dazu gehören Pflaster- und Markierungsarbeiten, die Begrünung und der Rückbau der Ersatzhaltestelle für den ÖPNV.
Mit dem Neubau entfällt das aus Gründen der Tragsicherheit eingeführte Fahrverbot für Lastkraftwagen über zwölf Tonnen. Da es sich bei der Rennmühlstraße um eine Hauptverkehrsstraße handelt, besteht kein triftiger Grund mehr für eine solche Beschränkung. Bei der Informationsveranstaltung drehten sich die meisten Fragen um die Umleitungen für den Fuß- und Radverkehr sowie um die Änderungen im Busverkehr, insbesondere für Schulkinder. Für den Schulbusverkehr wird in der ersten Zeit Personal die Lage vor Ort beobachten, bei Bedarf eingreifen und einen möglichst reibungslosen Ablauf gewährleisten. Zur Erleichterung des Einstiegs werden zudem Busse mit drei Türen eingesetzt.
Für die Umleitung des Fuß- und Radverkehrs wurden im Vorfeld sämtliche Optionen geprüft, wie zum Beispiel ein Behelfssteg neben dem Bestandsbauwerk. Aus Naturschutzgründen mussten diese Alternativen jedoch verworfen werden. Sör wird im Winter 2025/2026 zudem den Winterdienst zwischen der Ellwanger Straße und der temporären Wendeschleife übernehmen, um zu jeder Zeit die sichere Nutzung der Umleitung zu ermöglichen. Angeregt wurde außerdem die Errichtung von provisorischen Fahrradstellplätzen an der temporären Buswendeschleife. Sör wird entsprechende Umsetzungsmöglichkeiten prüfen.
Thomas Fichte, Leiter der Sör-Abteilung Brückenneubau, bedankt sich für die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger: „Das hohe Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt uns, wie wichtig die Brücke für alle ist. Solche Veranstaltungen helfen uns, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger besser einzuschätzen und diesen – so gut wie eben möglich – gerecht zu werden.“
Die Rennmühlstraße dient als wichtige Verkehrsverbindung zwischen Nürnberg und Schwabach. Die 1957 errichtete Brücke befindet sich in einem sehr schlechten Zustand und der Überbau ist statisch überbeansprucht. Ein Ersatzneubau ist daher dringend erforderlich, um die vorhandenen Stand- und Verkehrssicherheitsdefizite zu beseitigen. Die Dauerhaftigkeit der Brücke wird damit auf längere Zeit gesichert. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen rund zehn Millionen Euro.
Der Sör-Werkausschuss hatte im März 2024 den direkten Objektplan für den Ersatzneubau der Brücke Rennmühlstraße und damit die Umsetzung der Maßnahme beschlossen. tom