Nr. 1248 / 14.11.2024
Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt. Pflegende Angehörige sind dabei stark gefordert. Auch die Zahl der davon Betroffenen in den Betrieben wird mit der demographischen Entwicklung steigen. Unter dem Motto „Pflegende Angehörige – Wie kriegen wir Beruf und Pflege unter einen Hut, ohne auszubrennen?“ haben sich am Mittwoch, 13. November 2024, rund 20 Firmenvertreterinnen und -vertreter aus der Region bei den Städtische Werken Nürnberg GmbH getroffen. Veranstalter war die „Initiative familienbewusste Personalpolitik“, ein Zusammenschluss des Nürnberger Bündnisses für Familie, der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer, des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg sowie der Industrie- und Handelskammer.
Die Beteiligten diskutierten die Situation von pflegenden Erwerbstätigen. Christel Krumwiede, Leiterin des Pflegestützpunkts Nürnberg, stellte die Situation der Betroffenen dar und ging auf Unterstützungsmöglichkeiten ein. Neben dem Pflegeunterstützungsgeld (90 Prozent des Nettoverdienstausfalls für bis zu zehn Arbeitstage jährlich) gibt es verschiedene Möglichkeiten der Arbeitszeitreduzierung oder der (teilweisen) Freistellung wie Pflegezeit, Familienpflegezeit oder Brückenteilzeit.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden von einer spontan auftretenden Pflegesituation komplett überrascht. Daher ist schnelle Information und Unterstützung wichtig. Auch am Arbeitsplatz kann diese gegeben werden, um eine Arbeitssituation zu schaffen, die für alle Seiten machbar und zufriedenstellend ist. Mitarbeiterinnen der Städtischen Werke gaben als Gastgeberinnen Einblick in ihre Maßnahmen zum Thema. Nach weiteren Best-Practice-Beispielen folgte ein Austausch mit vielen neuen Ansatzpunkten und Ideen.
Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales, fasst zusammen: „Für Unternehmen ist es eine Herausforderung, gute Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu schaffen. Gemeinsam mit allen Partnern im Bündnis für Familie wollen wir den Dialog zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und den Arbeitgebenden fördern. Mit unserem Engagement innerhalb der ‚Initiative familienbewusste Personalpolitik‘ arbeiten wir gemeinsam mit den Unternehmen daran, die Situation für pflegende Angehörige bestmöglich zu gestalten, um so langfristig eine konstruktive und effektive Arbeitsatmosphäre zu garantieren." boe