Nr. 1317 / 29.11.2024
Die Nürnberger Kulturläden° im Amt für Kultur und Freizeit (Kuf) werden im Jahr 2025 50 Jahre alt. Das Ereignis wird mit einem großen Jubiläumsveranstaltung am Freitag und Samstag, 16. und 17. Mai 2025, in der Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d, gefeiert. Neben einer Kulturladen-Expo und einer Audio-Installation zum Wesen der Kulturladenarbeit sind eine Publikation zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kulturläden sowie ein Festakt geplant. Das anschließende Symposium über soziokulturelle Arbeit in einer Gesellschaft der Vielfalt lädt Fachpublikum aus ganz Deutschland ein.
Den Beginn des Jubiläumsfestivals am Freitagnachmittag, 16. Mai, ab 16 Uhr markiert eine „Kulturladen-Expo“, die alle zwölf Kulturläden an einem Ort versammelt. Vielfältige Angebote für alle laden zu einem Besuch in den einzelnen Kulturläden ein. Am Abend wird die interaktive Audio-Installation „KuLaMi – Eine Konferenz für alle“ eröffnet. Das LOCI-Kollektiv arbeitete sich dafür durch ein Archiv aus analogen Dokumenten und führte zahlreiche Interviews. Das Ergebnis ist eine Konferenz von Kulturladenmitarbeitenden, die zur Reflexion anregt, die Errungenschaften der letzten 50 Jahre feiert und dazu inspiriert, die Zukunft der Nürnberger Kulturläden° aktiv mitzugestalten. Die Installation ist von Freitag, 16., bis Freitag, 30. Mai, im „LAB“ zu den regulären Öffnungszeiten der Kulturwerkstatt Auf AEG kostenfrei zu sehen.
Beim Festakt zum Jubiläum am Freitagabend, 16. Mai 2025, ab 19 Uhr erinnern Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an Fakten und Anekdoten zur Entstehung, Entwicklung und Gegenwart der Kulturläden, angereichert durch musikalische, künstlerische und mediale Interventionen. Durch den Abend führt Theatermacher und Schauspieler Michael Bang, Mitbegründer des Theaters Mummpitz. Dieses prägt eine besondere Verbindung zu Kuf, weil es 1980 im Kulturladen Rothenburger Straße gegründet wurde.
Am Samstag, 17. Mai, findet von 10 bis 16 Uhr ein großes Symposium zur Soziokultur mit einem bundesweiten Fachpublikum statt. Es geht um wichtige aktuelle Fragen – etwa, welche Kompetenzen eine Gesellschaft der Vielfalt vereint und mit welchen Herausforderungen diese gegenwärtig und künftig umgehen muss. Impulsvorträgen folgen praktische Foren, unter anderem von den Aktionskünstlerinnen „Radikale Töchter“ und der Plattform für gemeinschaftsorientierte Stadtentwicklung „Rabryka“ aus Görlitz. Eine Podiumsdiskussion fasst die Eindrücke und Erfahrungen des Tages zusammen. Interventionen des Berliner Theater- und Performancekollektivs „Turbo Pascal“ beleuchten die Themen aus künstlerischer Perspektive.
Zum Jubiläum erscheint die Publikation „50 Jahre Die Nürnberger Kulturläden°“. Darin werden die Entwicklungslinien der Kulturläden aufgezeigt, Anekdoten und Stimmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eingefangen sowie durch Illustrationen visualisiert. Als erster Kulturladen Nürnbergs wurde 1975 der Kulturladen Rothenburger Straße, kurz „KuRo“ genannt, auf Betreiben des damaligen Schul- und Kulturreferenten Hermann Glaser eröffnet. Zuvor hatten die Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann und Hermann Glaser das Postulat von der „Kultur von allen – Kultur für alle“ erdacht und den Begriff der Soziokultur etabliert.
Heute gibt es elf Kulturläden im gesamten Stadtgebiet und mit der KommVorZone seit Ende 2022 einen neuen mobilen Kulturladen. Das Konzept ist ein Erfolgsmodell, welches Kultur in vielfältigen Formen für alle Teile der Bevölkerung nicht nur erlebbar, sondern auch gestaltbar macht: Im Jahr 2023 kamen über 400 000 Besucherinnen und Besucher in die Nürnberger Kulturläden°. Hierfür arbeiten sie mit weit über 750 Kooperationspartnerinnen und -partnern in einem großen, vielfältigen und sinnstiftenden Netzwerk zusammen.
Der Zugang zu allen Veranstaltungen ist barrierefrei, weitere Informtionen sind online unter www.kulturlaeden.nuernberg.de zu finden. Auf der Webseite können Interessierte für aktuelle Hinweise zum Programm Interessierte den Newsletter der Nürnberger Kulturläden° abonnieren. maj