Nr. 1398 / 20.12.2024
Der Entwicklung des neuen Stadtteils Lichtenreuth schreitet voran: Der Stadtplanungsausschuss hat am Donnerstag, 19. Dezember 2024, die Offenlegung des Bebauungsplans Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“ beschlossen, damit sich Bürgerinnen und Bürger ein Bild von der Planung machen können. Über den Zeitraum der Einsichtnahme wird rechtzeitig wieder informiert. Der anschließende Schritt ist die Sichtung der Anregungen und schließlich der Beschluss des Bebauungsplans als Satzung.
„Es wird ein neues modernes Quartier mit Nutzungsmischung und kurzen Wegen, eingebettet in Grünanlagen und begleitet von der Verlängerung der Straßenbahn entstehen“, freut sich Oberbürgermeister Marcus König. Auf 7,5 Hektar Fläche werden Gebäude für Wohnen, Gewerbe und Nahversorgung entwickelt. An der Ingolstädter Straße sind gewerbliche Nutzungen vorgesehen, zum Park hin nimmt der Anteil des Wohnens zu. Gebäude sind mit vier bis sechs Geschossen zulässig, an einzelnen Punkten auch zehn und 16 Geschosse. Im Süden schließt sich der große öffentliche Stadtteilpark mit 7 Hektar an, der den Park aus dem Modul I mit dem Volkspark Dutzendteich verbindet.
Die Deutsche Bahn hatte den ehemaligen Südbahnhof – heute Lichtenreuth – zur Nachnutzung freigegeben. Das insgesamt circa 90 Hektar große Gebiet ist in drei Teile gegliedert. Das Modul I – der Bebauungsplan Nr. 4635 „Hasenbuck Süd“ – wurde 2019 beschlossen und befindet sich derzeit in Umsetzung. Der Bebauungsplan Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“ bildet das Modul II mit 18 Hektar Fläche. Das Modul III ist die neue Technische Universität Nürnberg (UTN). Mit Blick auf die soziale Infrastruktur in Lichtenreuth erfolgt der Neubau einer Schule, mehrerer Horte und im Modul II entstehen zwei integrierte Kindergärten. Die neue Grundschule ist in der Ausführungsplanung. Der Anteil des geförderten Wohnraums im Modul II liegt bei knapp 25 Prozent.
„Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung eines nachhaltigen Verkehrskonzepts“, erläutert Daniel F. Ulrich, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg. „Die Verkehrsfläche ist mit 15 Prozent der Gesamtfläche für ein neues Baugebiet geringgehalten. Durchgangsverkehr für Autos wird nicht möglich sein.“ Die Anbindung an den ÖPNV erfolgt über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 mit neuen Haltestellen sowie den Bushaltestellen an der Münchener Straße. Herzstück ist ein ausgedehntes Fuß- und Radwegenetz, das kurze Wege und damit den Verzicht auf das Auto ermöglicht. Stellplätze werden ausschließlich in Tiefgaragen entstehen. Zudem wird es zusätzlich Angebote für Carsharing geben.
Der Park wird den bestehenden Park in Modul I mit dem Volkspark Dutzendteich verbinden und eine grüne Achse schaffen. „Dieser Park dient der Naherholung und als grüne Lunge für den neuen Stadtteil“, so Britta Walthelm, Umweltreferentin der Stadt Nürnberg. Der weitläufige öffentliche Stadtteilpark mit einer Gesamtfläche von insgesamt rund zehn Hektar wird verschiedene Bereiche für Erholung und Aktivität bieten. Geplant sind Spiel- und Sportplätze sowie Ruhe- und Entspannungsbereiche, die den Park zu einem zentralen Ort für Begegnung und Freizeitgestaltung machen. Die Baufelder sind intensiv durchgrünt, das Areal wird nach dem „Schwammstadtprinzip“ entwässert. Dies entlastet das Abwassernetz und stärkt den Grundwasserkörper zum Wohle der Bäume auch in dürren Jahren. Das Projekt unterstreicht Nürnbergs Engagement für nachhaltige Stadtentwicklung, bezahlbaren Wohnraum und die Schaffung urbaner Räume, die Wohnen, Arbeiten und Nahversorgung miteinander verbinden.