Von Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen oder Zivilcourage-Rollenspielen in einer echten Straßenbahn über antirassistische Lesungen für Jung und Alt bis hin zu großen Kundgebungen – unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ laden die „Nürnberger Wochen gegen Rassismus“ von Montag, 17., bis Sonntag, 30. März 2025 , Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr ein, ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus zu setzen. Sich zu informieren, zu vernetzen und zu demonstrieren, ist während der zwei Veranstaltungswochen ausdrücklich erwünscht. Workshops, Begegnungs- und Bildungsformate, Ausstellungen und Theater- und Filmvorführungen bieten dazu jede Menge Gelegenheiten.
Den Auftakt bildet die 11. Verleihung des „Mosaik-Jugendpreis – Mit Vielfalt gegen Rassismus“, die am Montag, 17. März, in der Kulturwerkstatt Auf AEG stattfindet. Oberbürgermeister Marcus König wird gemeinsam mit Mitgliedern der Jugendpreis-Jury und Gästen die Projekte junger Engagierter aus München und Nürnberg auszeichnen. Beide Städte haben die Auszeichnung gemeinsam im Gedenken an die Mordopfer der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ins Leben gerufen. OB Marcus König: „Ich freue mich, dass gerade so viele Jugendliche und junge Erwachsene aus Nürnberg sich mit ihren Projekten gegen Rassismus und für Vielfalt einsetzen und damit das Gedenken an die Opfer des NSU lebendig halten. Bis heute gestalten viele zivilgesellschaftliche Initiativen und die Stadt Nürnberg das Gedenken an die Opfer in unserer Stadt aktiv mit. Der ‚Mosaik-Jugendpreis – Mit Vielfalt gegen Rassismus‘ ist seit 2015 wichtiger Baustein des Gedenkens."
„Das vielfältige Angebot der ‚Nürnberger Wochen gegen Rassismus‘ 2025 ist wieder sehr beeindruckend“, sagt Martina Mittenhuber, Leiterin der städtischen Stabsstelle Menschenrechtsbüro & Gleichstellungsstelle, und bedankt sich bei allen, „die wieder mit großem Engagement kreative und informative Formate entwickelt haben. Zu Nürnberg als Stadt des Friedens und der Menschenrechte passt das Motto der diesjährigen Wochen ‚Menschenwürde schützen‘ hervorragend. Rassismus und jegliche Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben in unserer Stadt keinen Platz. Ich freue mich, wenn viele die Angebote nutzen und sich aktiv mit den Themen der Wochen auseinandersetzen. Gerade in diesen Zeiten, in denen eine demokratische Gesellschaft zunehmend unter Druck gerät, sind wir alle gefordert, menschenfeindlichen Positionen, egal ob im privaten oder im Arbeitskontext, entschieden entgegenzutreten. Das Stichwort muss lauten: Zivilcourage.“
Zusammen mit dem Nürnberger Rat für Integration und Zuwanderung hat das städtische Menschenrechtsbüro Schulen, Institutionen, Vereine und Dienststellen der Stadt wieder dazu aufgerufen, sich mit einem Projekt oder einer Veranstaltung im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus einzubringen. Eine Vielzahl von Projekten bietet innerhalb der zwei Veranstaltungswochen unterschiedlichste Angebote, um auf die Themen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Alltag aufmerksam zu machen, Betroffenen eine Stimme zu geben, ihnen Gehör verschaffen und sie gleichzeitig zu „empowern“.
Gülay Incesu-Asar, Geschäftsführerin des Nürnberger Rats für Integration und Zuwanderung, weist in diesem Zusammenhang auf die Diskussionsveranstaltung „Nürnberg, wie geht es euch? – Menschenwürde und Gleichberechtigung in der Debatte über Migration und Integration“ am Donnerstag, 20. März, hin, in der die Nürnberger Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries, und der Integrationsrat einen offenen Raum für den Austausch über aktuelle Debatten zur Migration schaffen. Im Fokus stehen individuelle Erfahrungen, Perspektiven und Wünsche der Gäste.
„Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund selbst zu ihren Sorgen und Erfahrungen zu befragen, ist essenziell für die Wahrung der Menschenwürde“, erläutert Gülay Incesu-Asar, „denn es geht bei jeder Debatte um migrationspolitische Maßnahmen letztendlich immer um die Schicksale ganz konkreter Menschen, nicht nur um irgendwelche Zahlen in einer Statistik oder abstrakte Fälle zwischen zwei Aktendeckeln. Nur wenn die Betroffenen ein Gesicht bekommen und ihre Stimmen gehört werden, können Ausgrenzung und Diskriminierung abgebaut werden. Der Austausch fördert Teilhabe, Respekt und Chancengleichheit – und stärkt so den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ maj
Das Programm ist ab sofort online unter
www.menschenrechte.nuernberg.de