Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 235 / 03.03.2025

Lesung „Entstellt – über Märchen, Behinderung und Teilhabe“

In der inklusiven Lesereihe „MehrWort für Nürnberg“ des Behindertenrats der Stadt Nürnberg liest Michael Mertel am Sonntag, 9. März 2025, von 15 bis 17 Uhr im Buni Kultur-und Freizeittreff, Bertolt-Brecht-Straße 6, aus dem Buch „Entstellt – über Märchen, Behinderung und Teilhabe“ von Amanda Leduc. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von einer Veeh-Harfen-Gruppe. Der Eintritt ist frei.

Amanda Leduc, geboren 1982 in British Columbia, studierte Kreatives Schreiben und Philosophie. Sie schreibt Essays, Erzählungen und Romane. Sie hat eine Zerebralparese und lebt in Hamilton, Ontario, wo sie für das Festival of Literary Diversity (FOLD) arbeitet, Kanadas erstes Festival für diverse Literatur.

Der Verlag Edition Nautilus beschreibt das vorgestellte Buch folgendermaßen: „Amanda Leduc untersucht Märchen in Text und Film, von den Brüdern Grimm über Hans Christian Andersen bis zu Walt Disney und Game of Thrones. In den Geschichten erkennt man das Gute stets an seiner Schönheit und das Böse an seinem entstellten Körper. Behinderung dient als Metapher für Minderwertigkeit und Schlechtigkeit, als etwas, das es zu überwinden gilt, das dem Glück im Wege steht und bestenfalls Mitleid verdient. Stets ist es das Individuum, das sich verändern und anpassen muss, nicht die Gesellschaft. Diese Narrative, so zeigt Leduc, spiegeln sich in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, in unserem Umgang mit Behinderung.“

Die sechsteilige Lesereihe „MehrWort für Nürnberg“ stellt Bücher von Autorinnen und Autoren vor, die selbst eine Behinderung haben. Gelesen werden sie ebenfalls von Menschen mit Behinderung. Gebärdensprachdolmetscherinnen übersetzen in die Deutsche Gebärdensprache. Der Buni Kultur-und Freizeittreff stellt dem Behindertenrat seine Räume und die Technik zur Verfügung.

Die vorgestellten Bücher erzählen von Märchenfiguren, von Rollstuhlfahrern, von Menschen mit Autismus, von Menschen mit Beeinträchtigung beim Sehen und Hören und anderen mehr. Es geht um Begegnungen und die Wahrnehmung durch andere Menschen, um Teilhabe und Diskriminierung. Die Erzählungen sind lustig und traurig, emotional, spannend und authentisch und machen Mut, sich dem Leben und seinen Herausforderungen zu stellen.

Die Reihe wird in Abständen fortgesetzt. Weitere Termine sind an den Sonntagen 11. Mai, 27. Juli, 21. September und 30. November. Die für Sonntag, 26. Januar, geplante und krankheitsbedingt entfallene Auftaktlesung mit Jens Jüttner aus seinem Buch „Als ich aus der Zeit fiel – Mein Weg durch die Paranoide Schizophrenie“ wird baldmöglich nachgeholt.    boe