Nr. 239 / 04.03.2025
Der Historiker Prof. Dr. Alexander Korb beendet zum 31. Mai 2025 seine Tätigkeit als Leiter des Memoriums Nürnberger Prozesse. Er hatte das Amt am 1. Juni 2024 übernommen. Alexander Korb verlässt Nürnberg, um zur historischen Forschung zurückzukehren. In München wird er seine Monographie zur Geschichte des Strafrechts in Bayern 1919-1949 zu Ende schreiben.
Während seiner Amtszeit hat Alexander Korb das Memorium auf vielen Ebenen weiter vorangebracht und es geschafft, die lokale wie auch die internationale Wahrnehmung des Hauses zu steigern. Dies schlägt sich eindrucksvoll in den stetig steigenden Besuchszahlen des Hauses nieder. Im Dezember 2024 begrüßte das Memorium erstmals in seiner Geschichte seinen 150 000 Besucher in einem laufenden Jahr. Unter Alexander Korbs Leitung begann auch die Entwicklung eines App-basierten Lernspiels als „Serious Game“, das die Dauerausstellung voraussichtlich ab Ende 2025 in den digitalen Raum erweitert.
Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, hebt hervor: „Alexander Korb hat dem Memorium Nürnberger Prozesse im Jahr seines Wirkens zahlreiche Impulse zur Fortentwicklung gegeben. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr, haben aber Verständnis für seine berufliche Neuorientierung. Wir verdanken Alexander Korb eine hervorragende Vernetzung des Memoriums weit über Nürnbergs Grenzen hinaus. Dies wird das Haus auch langfristig voranbringen.“
Vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 mussten sich im Saal 600 im Nürnberger Justizgebäude führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes vor einem internationalen Gericht für ihre Taten verantworten. Als Teil der Museen der Stadt Nürnberg informiert das Memorium Nürnberger Prozesse am historischen Ort über das Gerichtsverfahren vor dem Internationalen Militärgerichtshof, erweitert aber seinen Fokus auch auf die 1946 bis 1949 durchgeführten Nürnberger Nachfolgeprozesse sowie deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Völkerstrafrechts. tom