Nr. 261 / 07.03.2025
In Deutschland bekommt alle zwölf Minuten eine Person die Diagnose „Blutkrebs“. Eine Stammzellenspende kann Leben retten. Sie ist für viele Patientinnen und Patienten die einzige Chance, wieder gesund zu werden. Doch noch immer findet jede Zehnte oder jeder Zehnte keinen geeigneten Spender. Aktuelle Fälle aus der Region haben jetzt über 20 starke Partnerinnen und Partner dazu bewegt, sich in der Initiative #FrankenfuerdasLeben zusammenzuschließen. Gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation DKMS setzen fränkische Unternehmen, Hochschulen, Profisportvereine, Institutionen, die Politik und Einzelpersonen nach dem heutigen Start der Aktion ein Zeichen gegen Blutkrebs.
„Als ich gefragt wurde, ob ich und die Stadt Nürnberg bei der Initiative #FrankenfuerdasLeben mitmachen, habe ich keinen Moment gezögert“, sagt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. „Jeder von uns kann ganz schnell in die Situation kommen, dass er oder sie selbst, ein eigenes Kind, ein Elternteil, eine Freundin oder ein Arbeitskollege an Blutkrebs erkrankt. Dann sind diese Menschen plötzlich auf die lebensrettende Hilfe anderer Personen angewiesen. Daher habe ich mich heute auch selbst als Spender bei der DKMS registrieren lassen“, betont OB Marcus König.
Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister und Schirmherr der Initiative, betont: „Wir wollen mehr Aufmerksamkeit auf die Behandlung von Leukämie durch Knochenmarktransplantationen lenken, denn für einen an Blutkrebs erkrankten Menschen kann eine Stammzellenspende eine echte Hoffnung und neue Zukunftsperspektiven in einer lebensbedrohlichen Situation bedeuten. Mit unserer Initiative sagen wir Blutkrebs gemeinsam den Kampf an und setzen zudem ein starkes Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region. Ich hoffe, dass wir mit zahlreichen neuen Spenderinnen und Spendern möglichst viele Menschenleben retten können.“
Ziel der Initiative #FrankenfuerdasLeben zusammen mit der DKMS ist es, in den nächsten Wochen und Monaten 1 500 bis 2 000 neue Spenderinnen und Spender zu gewinnen. Hierzu wird es mit den Projektpartnern zahlreiche Aktionen in ganz Nordbayern geben, bei denen sich Spenderinnen und Spender registrieren lassen können. Dazu gehören Sportveranstaltungen, beispielsweise das Frankenderby am Sonntag,16. März, im Max-Morlock-Stadion zwischen dem 1. FC Nürnberg und Spvgg Greuther Fürth, aber auch Veranstaltungen an Hochschulen, in Unternehmen oder bei der Messe Freizeit, Touristik & Garten im Messezentrum (an den Tagen von Freitag bis Sonntag, 14. bis 16. März). Mit jeder Spende, ob Stammzellen oder Geld, kann Menschen Hoffnung auf ein zweites Leben geschenkt werden.
Stephan Schumacher, Geschäftsführer der DKMS in Deutschland, sagt: „Dieses Event ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Zusammenhalt und Engagement einer ganzen Region Leben retten können. Die Motivation aller Beteiligten – gemeinsam für Blutkrebspatientinnen und -patienten einzustehen – ist einfach inspirierend!“
Die Fränkin Jessica Sandler hat bereits Stammzellen gespendet. An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) registrierte sie sich 2018, nur vier Jahre später wurde sie zur Lebensretterin eines kleinen Mädchens. „Ich kann jedem nur ans Herz legen, sich registrieren zu lassen. Das Vorgehen dauert etwa so lange wie Zähneputzen und kann einem Menschen dabei helfen, seinen Blutkrebs zu besiegen,“ sagt die Stiftungsmanagerin.
Für eine Stammzellenspende kann sich registrieren lassen, wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist. Für die Spende selbst können Menschen von 18 bis 61 Jahren angefragt werden. Und die Arbeit der DKMS kann auch mit einer freiwilligen Geldspende unterstützt werden, denn jede Registrierung kostet 50 Euro. Die Registrierung als Stammzellenspenderin oder -spender ist einfach. Zuerst müssen ein paar Fragen beantwortet werden. Dann wird mit den beigefügten drei Wattestäbchen jeweils ein Abstrich an der Wangenschleimhaut gemacht. Zusammen mit der unterschriebenen Einwilligungserklärung wird alles auf dem Postweg ins Labor der DKMS zurückgeschickt. Bei den Aktionen in Franken findet der Prozess jeweils vor Ort statt.
Weitere Informationen zu der Initiative, den Projektpartnern, Veranstaltungen, bei denen registriert und Geld gespendet werden kann, sowie über Blutkrebs und Stammzellen finden sich hier: www.dkms.de/frankenfuerdasleben und www.frankenfuerdasleben.de. fra