Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 323 / 19.03.2025

11. Verleihung des „Mosaik-Jugendpreises – Mit Vielfalt gegen Rassismus" 

Die 11. Verleihung des „Mosaik-Jugendpreises – Mit Vielfalt gegen Rassismus“ war zugleich Auftakt der „Nürnberger Wochen gegen Rassismus“: Oberbürgermeister Marcus König und die Münchener Stadträtin Nimet Gökmenoğlu der Grünen Fraktion – in Vertretung von Oberbürgermeister Dieter Reiter – haben am Montag, 17. März 2025, insgesamt vier Jugendprojekte, zwei davon aus Nürnberg, ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2015 im Gedenken an die Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in den Städten München und Nürnberg vergeben. Während der Verleihung wurden die Namen der Opfer verlesen und ihrer in einer Schweigeminute gedacht.

„Mittlerweile sind die rassistischen Anschläge und Morde des sogenannten ‚NSU‘ in Nürnberg eine Generation lang her, aber nie vergessen“, betonte Oberbürgermeister Marcus König bei seiner Begrüßungsrede. „Dieses Jahr werden wir des 25. Todestages von Enver Şimşek und des 20. Todestages von Ismail Yaşar und Theodoros Boulgarides gedenken. Das tödliche Attentat auf Abdurrahim Özüdoğru und Habil Kılıç jährt sich zum 24. Mal. Der Bombenanschlag auf Dich ‚Mehmet O.‘ hier in Nürnberg wird im Juni dann schon 26 Jahre zurück liegen. 26 Jahre. Man muss sich das auch einmal vor Augen führen: Die Preisträgerinnen und Preisträger, die wir hier heute auszeichnen, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren. Doch die grausamen Taten von damals sind uns bis heute eine Mahnung. Bis heute gestalten viele zivilgesellschaftliche Initiativen und die Städte München und Nürnberg das Gedenken an die Opfer in unserer Stadt aktiv mit. Der ‚Mosaik-Jugendpreis – Mit Vielfalt gegen Rassismus‘ ist seit über zehn Jahren wichtiger Baustein dieses Gedenkens. Ich freue mich, dass gerade so viele Jugendliche und junge Erwachsene aus München und Nürnberg sich mit ihren Projekten gegen Rassismus und für Vielfalt einsetzen und damit das Gedenken an die Opfer des sogenannten ‚NSU‘ lebendig halten.“

Die Jugendpreis-Jury entschied einstimmig, das Preisgeld von insgesamt 9 000 Euro auf insgesamt vier Projekte aufzuteilen. Dabei gab es zwei erste Preise, einen zweiten und einen dritten Preis.Geehrt wurden folgende Projekte: Aus Nürnberg wurde das Projekt „We rock it“ von Sorush Mawlahi und dem Verein „we integrate e. V.“ mit einem der 1. Preise sowie der „Black Culture Garden“ von Shana Filmore und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e. V. (ISD – Nürnberg) mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Aus München erhielten  der Kurzfilm „What they see“ von Jasmin Tran den 3. Preis und das „Selbstverteidigungsprojekt“ von Asif Abdullah Haidary einen der 1. Preise. Das Preisgeld wird je zur Hälfte von der Landeshauptstadt München und der Stadt Nürnberg finanziert.

„Der heutige Abend ist eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagte Stadträtin Nimet Gökmenoğlu, die in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt sprach. „Denn ‚Vielfalt gegen Rassismus‘ lebt vom Austausch und der Vernetzung sowie vom voneinander wissen, der Aufarbeitung und Aufklärung der Morde an den Menschen, die aus den Herzen unserer beiden Städte gerissen wurden. Sie waren unsere Nachbarn, unsere Mitbürger, unsere Geschäftsleute. Sie waren Väter, Ehemänner, Kinder ihrer Eltern, Brüder, Onkel! Ihr Fehlen ist eine klaffende Wunde.“

Der Preis zeichnet Jugendprojekte aus, die sich gegen alltäglichen Rassismus und für einen respektvollen Umgang aller Menschen einsetzen sowie interkulturellen Dialog fördern. Die Jury setzt sich jeweils aus einer Vertretung des Migrationsbeirats der Stadt München und des Rats für Integration und Zuwanderung der Stadt Nürnberg zusammen. Außerdem gehören der Jury Angehörige der Opferfamilien an, die vom ‚NSU‘ in Nürnberg und München ermordet wurden, sowie engagierte Jugendliche aus beiden Städten. Moderiert wurde die Veranstaltung von den Jurymitgliedern Mina Bajalani und Anes Hasanbegovic, musikalisch begleitet durch die Band „Adayna“.

Unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ laden die „Nürnberger Wochen gegen Rassismus“ noch bis Sonntag, 30. März 2025, Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr ein, ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus zu setzen. Sich zu informieren, zu vernetzen und zu demonstrieren, ist während der zwei Veranstaltungswochen ausdrücklich erwünscht. Workshops, Begegnungs- und Bildungsformate, Ausstellungen und Theater- und Filmvorführungen bieten dazu jede Menge Gelegenheiten.   maj

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