Nr. 319 / 19.03.2025
Zum 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, führt die neue Website „Erinnerungsorte in Nürnberg“ unter https://orte-des-erinnerns-nuernberg.de/ Interessierte auf die Spuren der hiesigen vier Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU).
Erstellt vom Menschenrechtsbüro sowie der Abteilung „Erinnerungskultur und Zeitgeschichte“ bei den Museen der Stadt Nürnberg und in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, der Medienwerkstatt Franken und dem Grafikbüro Gravity Webdesign, verortet ein digitaler Stadtplan die teils entlegenen Schauplätze der Verbrechen und gibt Informationen über die Opfer. Gleichzeitig bietet die Plattform eine Auswahl an Informations- und buchbaren Bildungsangeboten sowie einen Überblick über aktuelle Veranstaltungen zum Thema.
Keine langen Texte, sondern Videoclips lassen Betroffene und Hinterbliebene von ihrem Schicksal erzählen, vermitteln Eindrücke von der Erinnerungsarbeit der Stadt und dem vielstimmigen zivilgesellschaftlichen Engagement in Nürnberg. So ergänzen sich die Empfindungen und Erinnerungen von Angehörigen mit Aussagen von Schülerinnen und Schülern sowie Engagierten aus Vereinen und Initiativen zu einem Gesamtbild der Auseinandersetzung mit den Verbrechen in Nürnberg. Auch wenn die Taten der Rechtsterroristen bereits eine Generation zurückliegen – der Mord an Enver Şimşek jährt sich in diesem September bereits zum 25. Mal: Die Wunden sind lange noch nicht verheilt, die Hintergründe noch immer nicht vollständig aufgeklärt und die Gesellschaft ist gefordert, sich stets den alten und neuen Formen von Rassismus zu stellen.
Mit der Website wollen die Kooperationspartnerinnen und -partner der nach wie vor so wichtigen Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex in Nürnberg einen weiteren Baustein hinzufügen und möglichst viele Menschen auch über die Grenzen Nürnbergs hinweg erreichen. Die Website möchte alle ansprechen, die mehr zum Thema NSU in Nürnberg erfahren wollen und gibt etwa Lehrkräften und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der Jugendarbeit die Möglichkeit, gesammelt auf Materialien und Angebote zuzugreifen. Über einen Newsletter können Interessierte sich auf dem Laufenden halten.
Möglich wurde die Erstellung der Website dank der Unterstützung durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse und aus Mitteln kommunaler Stiftungen. maj