Nr. 408 / 04.04.2025
Der Stadtplanungsausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 3. April 2025, die Veröffentlichung des Bebauungsplans Nr. 4656 „Technische Universität Nürnberg“ beschlossen. Im Anschluss daran steht der Bebauungsplan im Internet zur Einsicht bereit und die Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen abgeben. Zeitraum und Ort sowie die Internetseite werden im Amtsblatt bekannt gemacht. Hierzu wird nochmals gesondert informiert.
Der Freistaat Bayern wird auf Grundlage des am 9. Dezember 2021 vom Bayerischen Landtag beschlossenen Gesetzes innerhalb der Konversionsfläche am ehemaligen Südbahnhof eine neue Technische Universität errichten. Der Bebauungsplan Nr. 4656 für die Technische Universität Nürnberg (UTN) bildet den letzten von drei Bausteinen in der bauleitplanerischen Entwicklung des neuen Stadtquartiers Lichtenreuth. Das erste Modul – der Bebauungsplan Nr. 4635 „Hasenbuck Süd“ – wurde 2019 beschlossen und befindet sich derzeit in Umsetzung. Für den Bebauungsplan Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“, der das zweite Modul bildet, wurde am 19. Dezember 2024 im Stadtplanungsausschuss die Veröffentlichung beschlossen.
„Darauf können wir stolz sein“, freut sich Oberbürgermeister Marcus König. „Die Zukunft beginnt hier: Die neue Universität ist ein Leuchtturm für Nürnberg und ein Meilenstein in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Lichtenreuth wird Maßstäbe setzen als Stadtteil der Zukunft. Wir denken und planen Wohnen, Wissenschaft, Grün und moderne Mobilität neu und schaffen einen tollen neuen Lebensraum.“
Das Gelände umfasst circa 38 Hektar und soll für Universitätsgebäude wie Institute, Labore, Verwaltung, aber auch Mensa und Studentenwohnheim Platz bieten. Im östlichen Bereich gruppieren sich die Gebäude wie ein Campus um einen großen grünen Platz, die so genannte Campus-Wiese. Im westlichen Bereich, auf dem aktuell noch Autologistik betrieben wird, soll Platz für Erweiterungen und Forschungseinrichtungen geboten werden. Die gesamte Baufläche beträgt rund 27 Hektar.
Die Universität setzt auch Maßstäbe in Sachen Städtebau. Eckpunkte sind der „Urbane Campus“, die einzigartige Grünausstattung und die gelungene Einbindung in ÖPNV, Rad- und Autostraßen-Netz“, erläutert Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. „‚Urban‘ wird der Campus durch seine städtische Dichte und die Mischung von studentischem Wohnen, Lehre und Forschung sowie die Zusatzangebote der UTN an die Studierenden. Dazu kommt die optimale Anbindung an den neuen Lichtenreuther Park sowie eigene Grünflächen.“ Das gesamte Campusareal bleibt für die Öffentlichkeit fußläufig und per Fahrrad zugänglich, ein Durchfahren Richtung Hasenbuck wird es wie geplant nicht geben. „Besonders hervorzuheben ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Dienststellen des Freistaats, der diesen Erfolg erst möglich gemacht hat“.
„Einen Meilenstein setzt auch die nachhaltige Entwicklung“, so Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit. „Der Planung liegen die Prinzipien der Schwammstadt zugrunde. Das Niederschlagswasser wird konsequent zurückgehalten und versickert. So werden Überflutungen vermieden und der Regen kommt dem Grundwasser zugute.“ Energetisch ist man auf einem guten Weg in Hinblick auf Klimaneutralität, da Strom aus Photovoltaik-Anlagen und Wärme aus einer Wärmepumpe mit Wärmespeicher gewonnen wird. An der Münchener Straße bleibt der alte Baumbestand erhalten.