Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 404 / 03.04.2025

Musikbibliothek Nürnberg: Tastenlounge lädt ein zum Entdecken und Ausprobieren

Die Musikbibliothek in der Stadtbibliothek Nürnberg bietet auf ihrer „Klingenden Etage“ die nächste neue Station zum Entdecken und Ausprobieren: die Tastenlounge, einen interaktiven Bereich, in dem junge und ältere Besucherinnen und Besucher verschiedene Tasteninstrumente erleben und spielen können. Die Instrumente wurden der Bibliothek zum größten Teil gespendet oder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt, unter anderem von der Schiedmayer Celesta GmbH, der Carl Bechstein Stiftung und mehreren Privatpersonen. Die Tastenlounge steht – wie die gesamte „Klingende Etage“ – kostenlos zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Seit ihrer Gründung vor 100 Jahren hat die Musikbibliothek eine dynamische Entwicklung zurückgelegt: von einer reinen Bibliothek als Raum der Stille zu einem Ort, der auch das praktische Erleben und Erfahren von Musik ermöglicht und somit zu einer ganzen „Klingenden Etage“. 

Angebot der Tastenlounge
In der Tastenlounge stehen ein Klavier, eine Celesta, eine Orgel und ein Spinett zur Verfügung. Alle Instrumente sind so aufbereitet, dass man in ihr Inneres schauen kann und so die Funktionsweise sichtbar wird. Tafeln bieten Zusatzinformationen, Mechanikmodelle für Piano und Celesta zeigen den Prozess der Tonerzeugung anhand einer einzelnen Taste. Für Kinder ist außerdem ein Spieltisch eingerichtet mit Puzzeln und „Fühl-Boxen“ zum Ertasten und Erraten einzelner Instrumentenbauteile. Zudem wird es in Zukunft auch spezielle Workshops für die Tastenlounge geben. Der interaktive Umgang mit Instrumenten und dazu passende pädagogische Angebote sollen die Entdeckerlust bei den Besucherinnen und Besuchern wecken.

Instrumente als Dauerleihgabe und Spende
Die Instrumente in der Tastenlounge wurden der Bibliothek zum größten Teil gespendet oder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die Celesta ist eine Dauerleihgabe der Schiedmayer Celesta GmbH, Wendlingen. Das Instrument, das 1886 in Paris von Victor Mustel erfunden wurde, verführt die Musikwelt nun schon seit über 130 Jahren mit seinem einzigartigen Klang und begeistert die Menschen immer wieder aufs Neue. Weltberühmt wurde die Celesta durch den märchenhaften Part im „Tanz der Zuckerfee“ aus der Nussknackersuite von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Die Celesta (aus dem französischen „cèleste“ für „himmlisch“) wird heute auch in Kammermusikensembles, im Pop-, Rock-, Jazzbereich und oft auch in der Filmmusik verwendet. Der unverwechselbare Klang des Instruments ist beispielsweise bekannt aus Filmen wie „Harry Potter“, „Star Wars“ oder „La La Land“.

Von der Carl Bechstein Stiftung wurde ein Klavier – ein W. Hoffmann Vision V 120 Klavier Vision Silent – gespendet. Die Carl Bechstein Stiftung wurde 2012 gegründet, um die Bedeutung von Musik im Allgemeinen und im Speziellen das Klavierspiel zu betonen und zu fördern. Sie will möglichst vielen interessierten, neugierigen und begabten Kindern – auch aus sozialen Brennpunkten – eine Möglichkeit eröffnen, Klavier spielen zu lernen. So stellt die Stiftung deutschlandweit kostenlos Klaviere zur Verfügung.

Bei Spinett und Orgel handelt es sich jeweils um private Dauerleihgaben von Renate und Dieter Feist beziehungsweise von Dominik Friedrich.

Die „Klingende Etage“
Die Musikbibliothek wurde seit 2012 wesentlich ausgebaut und weiterentwickelt und ist heute ein Treffpunkt und Informationszentrum für alle Musikinteressierten und Musikschaffenden der Metropolregion und darüber hinaus.

Das Medienangebot umfasst Musik aller Epochen, Stile und Kontinente, die Mitarbeitenden stehen mit Rat und Tat zur Seite. Neben dem großen Bestand an Noten, Musik-CDs, Musik-Zeitschriften und Sachliteratur gibt es viele spannende Stationen, an denen man Musik wirklich mit allen Sinnen erfahren und in Klangerlebnisse eintauchen kann. Ob analog oder digital, jung oder alt – für alle ist etwas zum Entdecken und Ausprobieren dabei: vom Bodenklavier über den Sonic Chair bis zur Digitalisierungsstation.

Ein eigener Bereich für Kinder möchte schon die Jüngsten mit Musik in Berührung bringen und ebenso werden in einem eigenen Bestandssegment praxisorientierte Materialien zur musikalischen Arbeit mit Senioren angeboten. Eine Musikpädagogin vermittelt ihr Know-how an Kindergartengruppen, Klassen oder Vereine in individuellen Workshops. Neu im Angebot sind auch ein so genannter MotionComposer, ein elektronisches Gerät, das speziell für Inklusionsarbeit mit Musik und Bewegung entwickelt wurde, sowie ein Klangstudio, das man nicht nur zum Proben sondern auch zum Produzieren von Musik, Podcasts und Hörspielen nutzen kann.

In der Nürnberger Musikbibliothek kann man seit 2021 auch Musikinstrumente entleihen. Zur Auswahl stehen akustische und E-Gitarren, E-Bassgitarren, Ukulelen, Veeh-Harfen, E-Violinen, E-Cellos, E-Kontrabässe und ein Akkordeon. Auch weniger bekannte Instrumente sind zu haben sowie Verstärker für die elektronischen Instrumente.    jos

Alle Informationen zur Musikbibliothek gibt es auf der Website der Stadtbibliothek Nürnberg: go.nuernberg.de/KlingendeEtage

1 Anhang