Nr. 424 / 08.04.2025
Die Stadt Nürnberg hat den Züricher Park in Großreuth bei Schweinau fertiggestellt. Auf rund drei Hektar ehemals bracher Fläche ist eine vielseitige öffentliche Grünanlage mit zwei öffentlichen Spielplätzen, großzügigen Rasenflächen für Sport- und Freizeiterlebnisse, 198 neuen Bäumen und viel Grün für das neue Stadtquartier entstanden. Oberbürgermeister Marcus König, Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel sowie Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, haben am Dienstag, 8. April 2025, das Areal der Öffentlichkeit übergeben.
„Ich freue mich sehr, heute hier zu stehen, wo sich doch bis vor gut einem Jahr noch eine unerschlossene und ungenutzte Brachfläche erstreckte. Gerade an Stellen, an denen Nürnberg wächst, brauchen wir von Anfang an viel öffentliches Grün. Der neue Züricher Park soll nicht nur für die Anwohnerinnen und Anwohner ein Ort zum Durchatmen und Verweilen sein, sondern als öffentliche Parkanlage Raum für alle Bürgerinnen und Bürger bieten. Ich wünsche mir, dass der Park zum identitätsstiftenden und verbindenden Element des neuen Stadtquartiers wird“, sagte Oberbürgermeister Marcus König.
Der Park ist in zwei Abschnitte gegliedert: Die Grünfläche im Osten ist für intensive Nutzungen vorgesehen, hier verlaufen eine Fußwegverbindung in Ost-West-Richtung sowie weitere Fußwege in die umliegenden Quartiere. Hier sind die beiden öffentlichen Spielplätze zu finden. Der Spielplatz für sechs- bis zwölfjährige Kinder ist geprägt von Klettertürmen mit unterschiedlichen Podesthöhen, an die zwei Rutschen sowie eine Doppelseilbahn anschließen. Weiterhin gibt es einen Kletterparcours und ein Kletternetz, ein großes Trampolin sowie drei verschiedene Schaukeln. Der Spielplätz für drei- bis sechsjährige Kinder wurde naturnah gestaltet, er bietet eine große Sandspielfläche mit Wasser- und Matschfläche sowie einen Wasserlauf. Ein Balancierparcours, zwei Spielhäuser, eine Hangrutsche mit Netz- und Stelzenaufstieg, eine Nestschaukel, eine Stehwippe und ein Dreh-Nest runden das Angebot für kleinere Kinder ab. Alle Spielangebote wurden unter Beteiligung der Kinder ausgewählt. Die Spielplätze sind nach den „Leitlinien für Inklusion und Qualität auf Spielflächen“ gemäß DIN 18034 gestaltet und verfügen über unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.
Zwischen weitläufigen, offenen Rasenflächen, Absenkungen für die Wasserversickerung und Aufschüttungen von Hügeln entstanden abwechslungsreiche Räume, die immer neue Blickbeziehungen eröffnen. Der vorhandene Bodenaushub wurde hierbei weitgehend wiederverwendet und für die Geländemodellierung in den Spielplatzflächen in Form von bespielbaren Hügeln genutzt. So wurden auch die Wünsche von Kindern und Anwohnenden nach Sicht- und Lärmschutz sowie Sicherheitsaspekte in der Planung berücksichtigt.
Bürgermeister Christian Vogel betont: „Ein Park für alle, das war das Ziel der Planungen. Im zentralen Parkbereich befindet sich ein Wasserspiel zum Abkühlen, Verweilen und Spielen, ein Wunsch der Bürgerschaft, der hier umgesetzt werden konnte. Im Übergang zwischen den beiden Spielplätzen sowie im Zentrum der Anlage gibt es Angebote für alle Altersgruppen, eine Calisthenics-Anlage und zwei Tischtennisplatten im westlichen Teil des Parks.“
Umweltreferentin Britta Walthelm fügt hinzu: „Im vergangenen Jahr konnten wir das zehnjährige Bestehen des Masterplans Freiraum feiern. Ich freue mich sehr, heute mit dem Züricher Park ein weiteres abgeschlossenes Projekt des Masterplans einweihen zu können. Die Schaffung und Aufwertung von Grünflächen und Parks ist und bleibt ein Top-Thema und eine Herausforderung zugleich, die hier sichtlich gelungen ist. Grünflächen spielen eine wichtige Rolle für die Luftqualität, die Artenvielfalt und die Klimaregulierung. Der neue Züricher Park ist zudem ein wesentlicher Baustein der Schwammstadt. Natürlich ist er auch ganz wichtig für Erholung und Freizeit.“
Im zweiten, westlich gelegenen Parkabschnitt befindet sich ein Rundweg für Ruhesuchende, der den Übergang zur freien Landschaft schafft. Die großen Bestandsbäume wurden im Rahmen der Umgestaltung erhalten, sie sorgen im Sommer für Schatten. In der Mitte des Areals wurde ein Kunstwerk aus Bronze errichtet. Der Schweizer Künstler Erik Steinbrecher konnte sich bei einem Kunstwettbewerb behaupten. Die Plastik erinnert an einen Findling, der auf einer Fläche liegt. Der Brocken ist eine Herberge für Pflanzen, die sich darauf ansiedeln. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wird sich das Aussehen dieser Kunst dadurch verändern.
Alle Hauptwegeverbindungen im Züricher Park wurden barrierefrei hergestellt. Das differenzierte Wegesystem ermöglicht nun eine schnelle Anbindung an die U-Bahn, das Spazieren auf einem Rundweg und das Verweilen auf kleineren Wegen. Im zentralen Parkteil bestehen die Wege aus Ortbeton, im westlichen Bereich haben sie eine wassergebundene Decke. Eine Versiegelung der Oberflächen wurde damit so gering wie möglich gehalten.
Neben den freien, offenen Rasenflächen sind dichte, mit Bäumen und Sträuchern bepflanzte Ränder im Übergang zur angrenzenden Wohnbebauung entstanden. „Der Fokus bei der Auswahl lag auf einer insektenfreundlichen und trockenheitsresistenten Pflanzung. Blühwiesen für Artenvielfalt und Biodiversität sowie dichte Gehölze und Sträucher werden in den nächsten Jahren Schatten und Abkühlung schenken. Insgesamt wurden 198 Jungbäume aus 23 verschiedenen Baumarten gepflanzt, eine enorme Summe“, erläutert Bürgermeister Vogel. Neben den regelmäßig gemähten Rasenflächen für Sport und Spiel gibt es üppige Blühwiesenflächen, die nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Die Wiesen bilden neue Lebensräume für Tiere und erweitern das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten.
Die Parkanlage dient nicht nur der Erholung, sondern erfüllt auch eine wichtige Entwässerungsfunktion für das Quartier, ein entscheidender Aspekt für die klimaangepasste Stadtentwicklung. Hier wurde in Teilen auf ein Entwässerungskonzept nach dem Schwammstadtprinzip gesetzt: Das anfallende Dachwasser der zukünftigen Bauten in der Züricher Straße wird im Park versickern, die Kanalisation wird dadurch entlastet und Grundwasser gebildet. Die angrenzenden zentralen Parkflächen wurden daher mit Mulden versehen und sind weitgehend frei von Einbauten oder weiterer Bepflanzung.
Der Neubau der Grünanlage Züricher Park ist ein Projekt des Masterplans Freiraum, der Kosten in Höhe von einer Million Euro abdeckt. Die Gesamtkosten betragen 4,7 Millionen Euro, rund eine Million Euro weniger als ursprünglich kalkuliert. Aufgrund von günstigeren Ausschreibungsergebnissen und ausbleibenden Archäologie- und Kampfmittelfunden konnten die Kosten reduziert werden. 80 Prozent der Kosten werden durch das „Bundesprogramm zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefördert. tom
Weitergehende Informationen: nuernberg.de/internet/soer_nbg/zuericherpark.html