Nr. 987 / 20.09.2023
Mit den Stadt(ver)führungen und dem Mauerblümchen-Festival endete die Veranstaltungssaison 2023 des Projektbüros im Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin. Dr. Elisabeth Hartung, seit April Leiterin des Projektbüros: „Unsere Festivals der Saison 2023 haben wieder Vielfalt bewiesen – von zeitgenössischer Kunst bis Klassik, von Weltmusik bis Kulturgeschichte. Bewährte Formate und experimentelle Festivals brachten die Themen unserer Zeit mit künstlerischen Mitteln ins Bewusstsein und ermöglichten neue Erlebnisse und Perspektiven. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie intensiv die Nürnberger Stadtgesellschaft daran teilnimmt und wie stark die Kultur in der DNA der Stadt verwurzelt ist. Für die nächste Saison wird es unser Anspruch sein, den spezifischen Charakter der Nürnberg-Festivals zu stärken und auszubauen und Neues und Überraschendes anzubieten.“
Mauerblümchen-Festival
Das „Mauerblümchen – ein Kulturfestival zur Widerstandsfähigkeit“ bespielte von Freitag, 8. September, bis Sonntag, 17. September, den Stadtgraben vom Hauptbahnhof bis zum Sterntor, den Rosengarten, den Skulpturengarten und den Klarissenplatz. Acht künstlerische Installationen gestalteten den Stadtmauergraben als Entdeckungsraum nicht nur für Touristen. Ein Kunst-Parcours führte von Aram Barthols Flamme auf dem Klarissenplatz über Stephan Schwarzmanns großflächige Blumen im gesamten Grabenareal vorbei an Karin Bergdolts zum Kunstraum umgewidmetem Silo und Hubertus Hess‘ poetischem schmiedeeisernen Gitter an der Mauer bis zu Sascha Bancks blauen Stehaufmännchen. Michael Akstallers Klänge aus der U-Bahn verzauberten akustisch und der Parcours „Fang die Wut“ von Kommando Romadur (Natalie de Ligt, Claudia Schulz, Martin Fürbringer) animierte augenzwinkernd dazu, neue Perspektiven einzunehmen.
An beiden Wochenenden lud ein Programm mit über 70 Veranstaltungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Widerstandsfähigkeit“ in entspannter Atmosphäre ein – von Literatur über Kino bis zu Theater und Musik oder Beteiligungsformaten von Workshops bis Walks, interaktiven Performances und Talks. Höhepunkte waren die Konzerte der Musikerinnen Ami Warning und Ki’Luanda vor einem bunt gemischten Publikum und Musikfans allen Alters. Das „ensemble Katharsis“ gab im Skulpturengarten ein Konzert zwischen Beethoven, neuer und elektronischer Musik und zog damit viele Menschen in seinen Bann. Kinder tanzten zu El Mago Masin und Tonowitz, Dreijährige spielten mit den „Müllmonstern“ des Theater Pfütze und Achtjährige buken Brot mit Kunstvermittlerin Karin Bergdolt. Das Gartennetzwerk zeigte mit einer Ausstellung die Vielfalt urbaner Gärten in den Stadtteilen und der Altstadt.
Rund 5 000 Besucherinnen und Besucher kamen in den zehn Tagen gezielt oder ließen sich von der Atmosphäre einfangen. Das Mauerblümchen-Festival wurde mit Finanzmitteln aus dem „Bayerischen Städtebauförderungsprogramm“ und dem „Sonderfonds: Innenstädte beleben“ bezuschusst. Die VR Bank Metropolregion Nürnberg setzte sich als Hauptsponsor für das partizipative Festival ein.
Stadt(ver)führungen
Von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. September, machten sich 4 000 Besucherinnen und Besucher bei idealem Spätsommerwetter zu den Stadt(ver)führungen auf, um Nürnberg und Fürth bei über 1 000 Führungen zu erkunden. Unter dem Motto „Schlüsselerlebnisse“ bot Deutschlands größter Führungsmarathon bereits zum 24. Mal die Gelegenheit, hinter Kulissen zu blicken oder mehr über bekannte Sehenswürdigkeiten, wie die Innenstadtkirchen oder das Heilig-Geist-Spital, und weniger bekannte Stadtteile und Orte zu erfahren.
Das veranstaltende Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur der Stadt Nürnberg geht in einer ersten Hochrechnung von etwa 18 000 Führungsteilnahmen aus. Besuchermagnete im Führungsprogramm waren Führungen rund um die Kaiserburg, zu „Jüdischen Spuren“ in der Altstadt, Krimispaziergänge in den Abendstunden sowie der allzeit beliebte „Bratwurst-Spaziergang“.
Die 25. Ausgabe der Stadt(ver)führungen findet von Freitag bis Sonntag, 20. bis 22. September 2024, statt. Großzügige Unterstützung erfahren die Stadt(ver)führungen traditionell von ihren langjährigen Hauptförderern: dem ESW – Evangelisches Siedlungswerk und der Sparkasse Nürnberg. js