Nr. 856 / 05.08.2015
Der Bau des neuen Personenschifffahrtshafens für Flusskreuzfahrtschiffe am Europakai in Nürnberg kommt voran. Es entstehen dort zehn Liegestellen auf einer Länge von 1,4 Kilometern. Davon sind bereits fünf Liegestellen (südlich der Hafenstraße) in Betrieb genommen, während die übrigen fünf (nördlich der Hafenstraße) bis Ende 2015 fertiggestellt werden.
Zum Boom bei den Flusskreuzfahrten sagt Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, der auch Vorsitzender des Deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsvereins Rhein-Main-Donau e.V. ist: „Der Bau des Nürnberger Personenschifffahrtshafens ist notwendig und richtig. Denn der Markt für Flusskreuzfahrten entwickelt sich weiterhin dynamisch. Die Reedereien investieren und legen weitere Kabinenschiffe auf.“
Im Jahr 1992 wurden in Nürnberg fünf Anlegevorgänge von Kabinenschiffen gezählt, im Jahr 2002 waren es 300 und im Jahr 2012 waren es 700. Nach 946 Anlegevorgängen im Jahr 2014 mit insgesamt 128 000 Passagieren, wird im Jahr 2015 voraussichtlich die Marke von 1 000 Anlegevorgängen erreicht. Auf einem Schiff befinden sich im Durchschnitt 130 Passagiere.
Knapp fünfzig Reedereien mit 110 Schiffen unter den Flaggen mehrerer europäischer Staaten nutzen den Nürnberger Personenschifffahrtshafen am Europakai und fahren regelmäßige Routen zwischen einer und mehreren Wochen Dauer. Sie erreichen so den Europakai in Nürnberg mehrmals im Jahr. Die Passagiere stammen zu rund 90 Prozent aus den USA oder Kanada und absolvieren in Stadt und Metropolregion Nürnberg organisierte touristische Besuchsprogramme.
Wirtschaftsreferent Dr. Fraas weist auf die touristische Bedeutung der Flusskreuzfahrten für Nürnberg hin: „Rund 128 000 Flusskreuzfahrt-Passagiere allein im Jahr 2014 sind ein Wirtschaftsfaktor für unsere Stadt.“
Im Schnitt gibt ein Passagier circa 30 Euro pro Tag beim Besuch in Nürnberg aus, das heißt, es wurden im Jahr 2014 über 3,8 Millionen Euro an Umsätzen generiert. Dazu kommen noch – schwer abschätzbare – Zusatzwertschöpfungen durch Dienstleister, Ver- und Entsorgung von Schiffen oder auch durch den Kauf frischer, saisonaler Lebensmittel für die Bordküchen.
Wenn ein Schiff den Personenschifffahrtshafen Nürnberg als Start- und/oder Endpunkt der Reise wählt, dann profitieren hiervon der Albrecht Dürer-Airport Nürnberg und bei Anschlussbuchungen auch die lokalen Hotels.
Die Investitionssumme für den neuen Personenschifffahrtshafen beträgt 10,5 Millionen Euro. Davon trägt der Freistaat Bayern drei Millionen Euro.
Nach Fertigstellung der Anlegestellen Ende 2015 erfolgt noch die Landschaftsgestaltung. Dabei entsteht ein begehbarer, rund elf Meter hoher Hügel. An dessen Fuß wird der derzeit noch verrohrte sogenannte Schwarzengraben, der Wasser vom alten Ludwig-Donau-Main-Kanal unter der A 73 in den Main-Donau-Kanal leitet, geöffnet und als attraktive und renaturierte Wasserfläche gestaltet. let
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Andreas Franke
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