Nr. 995 / 16.09.2015
Die Stadt Nürnberg hat umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um kurzfristig Flüchtlinge in Nürnberg erstversorgen zu können. „Wir müssen jederzeit damit rechnen, dass mehrere Hundert Menschen in Nürnberg begrüßt und versorgt werden müssen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Diese würden – ähnlich wie in München in den vergangenen Tagen – mit Essen und Getränken versorgt und in der Regel für eine Nacht untergebracht. Danach erfolgt die Weiterreise zu einer Erstaufnahmeeinrichtung.
Im Stadionbad werden bis zum Wochenende vorsorglich mehrere Zelte für Unterkunft, Verpflegung und ärztliche Versorgung aufgebaut und ausgestattet. Dort werden mehrere Hundert Menschen untergebracht werden können. Weitere Zelte wird die Stadt auf dem benachbarten Jedermann-Sportplatz aufstellen.
Sollten von den Schaustellern angebotene Festzelte zum Einsatz kommen, werden diese auf dem Volksplatz stehen bleiben oder an anderer Stelle errichtet. Eine längerfristige oder dauerhafte Unterbringung in Zelten ist nicht vorgesehen.
In Nürnberg eintreffende Sonderzüge mit Flüchtlingen werden nicht am Hauptbahnhof, sondern am Bahnhof Franken-Stadion halten. Von dort ist das Stadionbad fußläufig erreichbar, bei Bedarf wird die VAG Busse einsetzen. Flüchtlinge, die mit Regionalzügen nach Nürnberg kommen, werden von Polizei und Bundespolizei zum Südausgang begleitet und von dort mit Bussen der VAG zum Stadionbad gebracht.
Regelmäßige Aufnahme
Für die regelmäßige Aufnahme im Rahmen der Quotenverpflichtung sucht die Stadt weiterhin Immobilien. Das alte, ehemalige Langwasserbad wird derzeit für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet.
Außerdem will die Stadtverwaltung in den nächsten Wochen auf einigen unbebaute Flächen im Stadtgebiet Leichtbauhallen für Gemeinschaftsunterkünfte errichten lassen. Eine Halle steht bereits in der Tillystraße neben dem ebenfalls mit Flüchtlingen belegten Bürogebäude. Als weitere Standorte sind vorgesehen der Hiroshimaplatz, der östliche Teil des als Parkplatz genutzten Areals der ehemaligen Südkaserne an der Ingolstädter Straße, ein Gewerbeparkplatz an der Ulmenstraße, die (ehemals als Kohlenlager genutzte) Fläche an der Kreuzung Diebacher Straße/Rothenburger Straße, der ehemalige Quelle-Parkplatz (nördlich des „Stadtgartens“) sowie ein Grundstück an der Forchheimer Straße. Weitere Flächen werden geprüft. Die Lieferzeit für die Hallen beträgt einige Wochen.
Bereits mehrfach geprüft wurde das ehemalige Quelle-Versandhaus. Vor allem wegen der Brandschutzverordnungen war es für eine Flüchtlingsunterkunft als untauglich erklärt worden. Nun will die Stadt es noch einmal auf seine Eignung untersuchen. Gespräche wird die Stadt mit dem Eigentümer Sonae Sierra führen und in Hinblick auf die nicht abschätzbaren Flüchtlingsströme auch mit der NürnbergMesse und der MIB Fünfte Investitionsgesellschaft mbH, dem Entwickler des Areals Auf AEG. „Sobald wir alternative Unterkünfte gefunden und hergerichtet haben, werden wir als erstes die Schulturnhallen wieder frei machen. Im nächsten Schritt sollen die Flüchtlinge die Leichtbauhallen verlassen und in feste Gebäude umziehen können“, sagt Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. alf
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