Nr. 1347 / 02.12.2015
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas hat am heutigen Mittwoch,
2. Dezember 2015, die Agenda Digitalisierung Nürnberg präsentiert. Mit diesem Maßnahmenpaket will das Wirtschaftsreferat einen positiven digitalen Strukturwandel in der Nürnberger Wirtschaft befördern. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sollen befähigt werden, die Chancen von Digitalisierung und „Industrie 4.0“ zu nutzen und die Herausforderungen zu bewältigen. Handlungsfelder der Agenda Digitalisierung Nürnberg sind Digitaler Transfer, Digitale Innovation, Digitale Entrepreneurship und Digitale Infrastruktur. Sie reichen von der Unterstützung digitaler Gründungen über Information und Beratung von Unternehmen zu digitalen Themen und Innovationen bis hin zur Förderung des schnellen Internets sowie Fachkräftesicherung, Weiterbildung und Qualifizierung.
Zur Ausgangssituation bemerkt Wirtschaftreferent Dr. Fraas: „Wir sind in Nürnberg mit einem starken produzierendem Sektor, einem hochinnovativen IT-Sektor und profilierten Forschungseinrichtungen hervorragend für die Digitalisierung und ‚Industrie 4.0‘ aufgestellt. Die Digitalisierung wird aber alle Branchen und Unternehmen jeder Größenordnung betreffen, Wertschöpfungsketten verändern und neue Geschäftsmodelle erfordern. Hierbei müssen wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, die Bedingungen für Start-ups weiter verbessern und neue Netzwerke schaffen, in denen zum Beispiel kleinere und mittlere Unternehmen und Start-ups mit großen Unternehmen zusammengebracht werden.“ Fraas weist darauf hin, dass in Nürnberg circa 10 Prozent der Beschäftigten im Informations- und Kommunikationssektor tätig sind. Nürnberg nimmt damit unter den 20 größten deutschen Städten einen Spitzenplatz ein.
Zur Abschätzung der konkreten Auswirkungen von „Industrie 4.0“ auf Nürnberg als Industriestandort und zur Bestimmung der kommunalen Handlungsoptionen hatte das Wirtschaftsreferat die in Nürnberg ansässige Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS in Kooperation mit der Projektgruppe „Geschäftsmodelle in der digitalen Welt“' am assoziierten Lehrstuhl für Supply Chain Management der Otto-Friedrich-Universität Bamberg mit einer entsprechenden Studie beauftragt. Die Ergebnisse der Studie „Produktionsstandort Nürnberg 4.0 – Industriebranchen im Zeichen der Digitalisierung“ liegen vor und fließen in das Maßnahmenprogramm der Agenda Digitalisierung Nürnberg ein.
Die Studie belegt Nürnbergs gute Ausgangssituation, insbesondere bei der Zahl der Beschäftigten in den relevanten Branchen für den Produktionsstandort 4.0: In Nürnberg sind 17 400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte der digitalen Produktion beziehungsweise deren Umfeld zuzurechnen. Die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich hat in Nürnberg seit 2008 um 15 Prozent zugenommen. Auch der neue Zukunftsindex 2030 der IW Consult im Auftrag der Wirtschaftswoche setzt Nürnberg im Bereich der Zahl der Beschäftigten in Zukunftsindustrien auf Rang 7 von 69 untersuchten kreisfreien Städten Deutschlands mit mehr als 100 000 Einwohnern. Dr. Fraas sieht damit die Wichtigkeit bestätigt, sich für den digitalen Strukturwandel am Standort einzusetzen. Das Erfolgsrezept eines zukunftsfähigen Standorts gründet sich für ihn auf starke Wirtschaftsunternehmen, innovative Forschungseinrichtungen und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Daher wird das Wirtschaftsreferat die in der Studie empfohlenen Maßnahmen aufgreifen. Zum einen soll die Vernetzung der Unternehmen forciert und optimiert werden. Hierzu sollen die vielfältigen Angebote unter anderem im Netzwerk Automation Valley und die der anderen regionalen Netzwerke wie NIK, CNA, Medical Valley integriert und mittels Cross Cluster-Ansatz gebündelt werden. Weiterhin soll das strategisch wichtige Thema der Qualifizierung und Weiterbildung forciert werden. „Das Wirtschaftsreferat wird das Thema Qualifizierung mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken, der Handwerkskammer für Mittelfranken und der Agentur für Arbeit gemeinsam angehen. Im Bereich der Weiterbildung werden wir konkret in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität, mit Fraunhofer SCS/IIS und mit der Technischen Hochschule Nürnberg Angebote zur Deckung der Weiterbildungsbedarfe entwickeln“, so Dr. Fraas. let
Weitere Details zur Agenda Digitalisierung Nürnberg und zur Studie „Produktionsstandort Nürnberg 4.0 – Industriebranchen im Zeichen der Digitalisierung“ gibt es auf der Homepage der Wirtschaftsförderung Nürnberg.
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