Nr. 1413 / 21.12.2015
Der Bau des neuen Personenschifffahrtshafens für Kabinen-Kreuzfahrtschiffe am Europakai am Main-Donau-Kanal in Nürnberg gewinnt weiter an Kontur: Im laufenden ersten Bauabschnitt sind die wasser- und landseitigen Baumaßnahmen weitgehend abgeschlossen, das heißt technische Bauwerke, Straßenbau, Elektro- und Trinkwasserversorgungssysteme sind installiert.
Im zweiten und letzten Bauabschnitt wird noch bis ins Frühjahr 2016 hinein unter anderem im Zentralbereich des Personenschifffahrtshafens ein begehbarer, rund elf Meter hoher Hügel fertiggestellt. An dessen Fuß wird der derzeit noch verrohrte Schwarzengraben, der Wasser vom alten Ludwig-Donau-Main-Kanal unter der A 73 in den Main-Donau-Kanal leitet, geöffnet und als attraktive und renaturierte Wasserfläche umgestaltet.
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, der auch Vorsitzender des Deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsvereins Rhein-Main-Donau e.V. ist, sagt hierzu: "Angesichts der positiven Marktentwicklung der Flusskreuzfahrten ist es unabdingbar, einen Personenschifffahrtshafen zu bauen, der die bisherige provisorische Anlegestelle ersetzt. Flusskreuzfahrten sind ein wichtiges touristisches Segment, das wir weiter erschließen wollen."
Für das Jahr 2015 werden knapp 1 000 Anlegevorgänge erwartet. Im Jahr 2014 gab es 946 und im Jahr 2013 708 Anlegevorgänge – im Vergleich zu 400 Anlegevorgängen im Jahre 2005. Auf einem Schiff reisen im Durchschnitt circa 135 Passagiere.
Dr. Fraas sieht die Flusskreuzfahrten auch als Wirtschaftsfaktor. Im Schnitt gibt ein Passagier circa 30 Euro pro Tag beim Besuch in Nürnberg aus. Dazu kommen noch – schwer abschätzbare – Zusatzwertschöpfungen durch Dienstleister, Ver- und Entsorgung von Schiffen oder auch durch den Kauf frischer, saisonaler Lebensmittel für die Bordküchen. Wenn ein Schiff den Personenschifffahrtshafen Nürnberg als Start- und/oder Endpunkt der Reise wählt, dann profitieren hiervon der Albrecht Dürer Airport Nürnberg und bei Anschlussbuchungen auch die lokalen Hotels.
Die Investitionssumme für den Personenschifffahrtshafen mit insgesamt zehn Liegestellen auf einer Länge von 1,4 Kilometern beträgt 10,5 Millionen Euro. Davon trägt der Freistaat Bayern 3 Millionen Euro. Die funktionale Inbetriebnahme aller zehn Liegestellen mit den kompletten Dienstleistungen wie Abgabe von Landstrom, Trinkwasser und Entsorgungsservice wird voraussichtlich im Frühjahr 2016, im Anschluss an die geplanten Schleusenreparaturen entlang des Main-Donau-Kanals, erfolgen. let
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