Nr. 274 / 17.03.2016
Wie homogen war die Öffentlichkeit im nationalsozialistischen Deutschland und wie „total“ konnte die NS-Propaganda den öffentlichen Raum tatsächlich kontrollieren? Wie gerade im Bereich der Unterhaltung die nationalsozialistischen Propagandainitiativen regelmäßig scheiterten, erläutert Historiker Prof. Dr. Patrick Merziger in seinem Vortrag „‚Lachende Volksgemeinschaft‘. Die Grenzen der NS-Propaganda im Bereich der populären Unterhaltung“ am Dienstag, 22. März 2016, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110.
Am Beispiel des populären Humors in Film, Rundfunk, Theater, Buch und Presse zeigt Patrick Merziger auf, dass sich nationalsozialistische Vorstellungen von lustiger Unterhaltung wiederholt nicht durchsetzten. Stattdessen etablierte sich mit dem „Deutschen Humor“ ein Konzept gegen den Widerstand der NS-Propagandisten, das den Wünschen des Publikums entsprach. Der Vortrag erklärt, was die Zeitgenossen unter dem „Deutschen Humor“ verstanden, welche gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse seinem Erfolg zugrunde lagen und warum sein Aufstieg dennoch als Beleg für eine verbreitete Zustimmung der Bevölkerung zur nationalsozialistischen Ideologie verstanden werden kann.
Der Eintritt ist frei. Die Anmeldung unter Telefon 09 11 / 2 31-56 66 wird empfohlen. alf
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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