Nr. 877 / 12.09.2016
Der Klimahain 99, ein wissenschaftlich flankiertes Kooperationsprojekt zwischen dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) und der Fachzeitschrift „bi-GaLaBau“ sowie der Initiative „C2tree Klimabäume“, findet während der Messe GaLaBau (14. bis 17. September 2016) seinen Abschluss.
Der Klimahain wurde im Jahr 2010 im Anschluss an die Eröffnung der Messe GaLaBau in der Nähe der NürnbergMesse an der Münchener Straße/Bayernstraße angelegt. Er ergänzt den alten Baumbestand zwischen Messe und Bayernstraße mit unterschiedlichen Baumarten. Hinter der Zahl 99 steckt der ökologische Fußabdruck, den ein Mensch im Laufe seines Lebens hinterlässt. Er produziert in einem Jahr durchschnittlich 9,9 Tonnen Kohlenstoffdioxid aus. 99 Bäume sind notwendig, um das durch den Menschen erzeugte Treibhausgas wieder zu neutralisieren.
Gepflanzt wurden auf der zusammenhängenden Klimahainfläche in der Bayernstraße inzwischen 56 Bäume. Sör erstellte dazu ein Klimahain-Infoschild. Die Bäume wurden von Firmen finanziert, die auf der Messe GaLaBau ausstellten und ausstellen. Dank deren Spenden konnten speziell ausgewählte Klimabäume gepflanzt werden. Es handelt sich um trockenheitsverträgliche und spätfrostresistente Baumarten, darunter Ungarische Eiche, Amberbaum, Baumhasel, Ginkgo, Straßenesche, Kobushi-Magnolie, Zürgelbaum, Rotahorn, Silberlinde und Vogelkirsche. Ziel der privaten Klimaschutzinitiative ist es, solche Bäume zu pflanzen, die mit den zu erwartenden extremen Klimaschwankungen besser zurechtkommen als die herkömmlichen Baumsorten.
Die Bäume mit Stammumfängen zwischen 30 und 40 Zentimeter sind von der Baumschule Lappen aus dem niederrheinischen Nettetal zu Sonderkonditionen geliefert worden. Auch die ausführende Pflanzfirma, die Opitz Großbaumverpflanzung, die die Bäume zudem drei Jahre lang pflegt und wässert, hat für den Klimahain Bäume spendiert und bringt zusätzlich ihre Dienstleistung vergünstigt ein. So wässert die Firma Opitz auch im Jahr 2016 die Bäume mit Wasser aus dem Dutzendteich.
Bürgermeister Christian Vogel, gleichzeitig Erster Werkleiter des Sör, bilanziert die vergangenen sechs Jahre der engen Kooperation mit allen Beteiligten: „Ein großartiges Projekt, das von seinem Initiator Erwin Bauer mit Energie und Leidenschaft vorangebracht wurde. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod am 28. August 2016 hat mich und alle am Projekt beteiligten Sör-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter tief getroffen. Die Stadt Nürnberg wird auf dem Areal des Klimahains einen Gedenkbaum für Erwin Bauer pflanzen, um damit das Engagement dieses großen Baumfreundes zu würdigen.“
Weiter sagte Bürgermeister Christian Vogel: „Von der Idee des Klimahains bin ich nach wie vor begeistert. Dieses Projekt hat mir eindrucksvoll die Dringlichkeit weiterer Initiativen dieser Art vor Augen geführt, denn wir müssen uns in Zukunft darauf vorbereiten, mit Witterungsextremen umzugehen. Unser Stadtgrün müssen wir darauf überprüfen, wie resistent es auf Trockenperioden, Spätfröste oder möglicherweise tiefe Wintertemperaturen reagiert. Die Auswahl der Baumsorten müssen wir künftig an den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel ausrichten. Der Klimahain 99 liefert dazu einen wesentlichen Beitrag. Ich danke den Initiatoren, den zahlreichen Sponsoren-Firmen und allen Beteiligten ganz herzlich für ihr großartiges Engagement.“
Leitung:
Andreas Franke
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90403 Nürnberg
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