Nr. 534 / 24.05.2017
Künstlerisches Gestalten und Berufsorientierung verbindet die Schülerbaustelle: Vom 8. bis 26. Mai 2017 findet das Projekt des Amts für Kultur und Freizeit (KUF) in der Robert-Bosch-Mittelschule im Nürnberger Südwesten statt. Neu gestaltet wird der Außenbereich des Schulareals. Das Konzept dafür hat das Team des KUF-KinderKunstRaums mit der Schulleitung, den Lehrkräften und den Ausbildungsmeistern der Handwerkskammer für Mittelfranken entwickelt.
Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei handwerkliche Gewerke und künstlerisches Gestalten mit unterschiedlichen Materialien kennen. Darüber hinaus bekommen sie Einblick ins Handwerk. Das fördert nicht nur die soziale Kompetenz und macht Spaß, für die Schule entsteht dabei nachhaltig ein schöneres Gelände. Die neue Gestaltung des Schulhofs wird am Mittwoch, 31. Mai 2017, ab 11.30 Uhr mit einem Baustellenfest gefeiert. Einmal im Jahr organisiert KUF in Kooperation mit der Handwerkskammer für Mittelfranken und einer ausgewählten Schule das Projekt Schülerbaustelle. Sie findet heuer zum elften Mal statt.
Platzgestaltung mit Sitzgelegenheiten und Pflasterarbeiten
Der bislang etwas eintönig wirkende Schulhof wird umgestaltet mit solider Handwerkskunst – es entstehen Sitzgelegenheiten aus Holz und Metall. Pflasterarbeiten werden ausgeführt, Betonblöcke mittels Mosaiktechnik verschönert, Holzwindspiele und ein neuer Schriftzug „Robert-Bosch-Mittelschule“ entstehen. Dieser wird am Schulgebäude angebracht.
Graffiti, Holzskulpturen und Comics am Zaun
Zum ersten Mal bei der Schülerbaustelle darf die Kunst direkt an das Schulgebäude heran. Eine rückwärtige Wand wird um aufgesprühte Figuren und Stickerbilder bereichert. Im angrenzenden Wäldchen des Schulgeländes werden vorhandene Holztische umgestaltet. Der Metallzaun wird mit Comicfiguren und abstrakten Formen in leuchtendem Gelb verziert. Auch während des Prozesses entstehen fortlaufend neue Ideen und Formen.
Individuelle Kompetenzen und berufliche Schnuppermöglichkeiten
Die Schülerbaustelle richtet sich an Nürnberger Mittelschulen und bietet ein nachhaltiges Projekt mit Erlebnisfaktor und die Verbindung von handwerklichen sowie gestalterischen Erfahrungsräumen. So wird die Schülerbaustelle zum Freiluftklassenzimmer. Der KinderKunstRaum will es Kindern ermöglichen, über ästhetische Bildung ihre individuellen Potenziale zu entdecken und auszubauen – wichtige Faktoren für die Persönlichkeitsentwicklung. Kulturelle Teilhabe steht im Mittelpunkt beim KinderKunstRaum. Um diese für möglichst viele Kinder zu gewährleisten, besteht die Kooperation mit Schulen.
Geschichte der Schülerbaustelle
In den ersten Jahren – 2007 bis 2009 – gastierte die Kinderbaustelle, wie sie damals noch hieß, zentral auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in Sankt Leonhard. Anlass war das Jahresthema der bayerischen Jugendkunstschulen „Natur und Konstruktion“. Auf dem Open-Air-Gelände entstanden eine Baustelle und Kunstwerkstätten. Klassen aus ganz Nürnberg waren zum Mitmachen eingeladen. Den Namen Kinderbaustelle änderte man auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler, die sich vom Begriff Kinder nicht angesprochen fühlten, in Schülerbaustelle. 2010 besuchte die Schülerbaustelle fünf Mittelschulen.
Um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, findet die Schülerbaustelle seit 2011 mit einem bedarfsgerechten Thema jährlich über mehrere Wochen jeweils an einer Schule statt. 2011 war die Johann-Daniel-Preißler-Schule mit dem Thema „Bauen, Renovieren, Gestalten“ beteiligt. 2012 widmete sich die Ossietzky-Mittelschule Sündersbühl dem Schwerpunkt „Kunst und Garten“. 2013 lud die Sperberschule in den „Fantasiegarten" ein. Die Georg-Ledebour-Schule stand 2014 auf dem Programm. 2015 gelang es der Schülerbaustelle unter anspruchsvollen Raumverhältnissen in der Mittelschule St. Leonhard eine Neugestaltung des Schulhofs erfolgreich abzuschließen. 2016 war das Projekt mit einem Kunstpark im Nürnberger Norden in der Konrad-Groß-Mittelschule zu Gast. maj
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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