Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 607 / 14.06.2017

Kunstausstellung „Michael Popp – ein Gegenüber“

Unter dem Titel „Michael Popp – ein Gegenüber“ stellt der ehemalige Leiter des Amts für Kultur und Freizeit (KUF) Grafiken, Malereien und Objekte aus. Anlässlich seines 75. Geburtstags präsentiert er im Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstraße 49 bis 53, einen persönlichen Rückblick auf die soziokulturelle Entwicklung Nürnbergs. Die Vernissage am Freitag, 23. Juni 2017, ab 19 Uhr lädt zu geselligem Beisammensein mit Musik sowie alten und neuen Bekannten ein. Es sprechen der derzeitige KUF-Leiter Jürgen Markwirth und Michael Popp. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 30. Juli, zu sehen.

Michael Popp war nicht nur in der Kulturverwaltung tätig, sondern auch ein Kreativer. Im Kulturladen Schloss Almoshof sind Stationen seines wenig bekannten künstlerischen Lebens zu sehen: Als roter Faden führen persönliche Texte und Erinnerungsstücke durch die mitunter augenzwinkernde Ausstellung. Nach seinem Studium für Kunstlehramt an der Akademie der Bildenden Künste München kam er 1968 nach Nürnberg, um seine erste Stelle als Kunsterzieher anzutreten: die halbe Stundenzahl beim Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum (KPZ), das sich gerade in der Gründung befand, die andere Hälfte zunächst in der Peter-Vischer-Schule, später vier Jahre im Labenwolf-Gymnasium.

Angeregt durch Reisen in die USA und nach Schweden änderte sich über die Jahre Popps Kulturverständnis hin zu mehr Bürgernähe und Alltagskultur. 1973 entwickelte er in Zusammenarbeit mit drei anderen Kunsterziehern in der Tradition der Gruppe KEKS ein Konzept, das wenige Monate später schon in die Praxis umgesetzt wurde. Das leer stehende und zum Abriss bestimmte Künstlerhaus bot sich für den Probelauf eines Kommunikationszentrums – ein lebendiges, vielfältiges Kulturzentrum in Selbstverwaltung durch seine Nutzerinnen und Nutzer.

Prof. Dr. Hermann Glaser entwickelte dazu seine Theorie der „Soziokultur“. Das KOMM und damit ein neues Kulturverständnis waren geboren.

Eine Nische, selbst etwas zu gestalten, fand Popp in der dort ansässigen „Ausstellungswerkstatt“, die er 20 Jahre lang moderierend begleitete. Er entwickelte Plakate und Flyer, die neben anderen grafischen Arbeiten im Schloss Almoshof zu sehen sind. Auch familiäre und freundschaftliche Anlässe boten gestalterische Herausforderungen für ihn: von Weihnachtskarten bis zur Hochzeitsanzeige – Zeichnungen, Linolschnitte, Fotomontagen und Collagen sind zu sehen. Ein weiterer Bestandteil der Ausstellung sind die Bilder aus Popps Studienjahren.

Eine Führung mit Künstlergespräch findet am Sonntag, 2. Juli 2017, um 15.30 Uhr statt. Das Kunstcafé hat an allen Sonn- und Feiertagen geöffnet und bietet selbstgebackene Kuchen, warme und kalte Getränke. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 17.30 bis 19 Uhr mit Happy Kunst Hour sowie sonntags und feiertags von 13 bis 18 Uhr mit Kunstcafé geöffnet.

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