Nr. 1224 / 27.11.2017
Ein Zeichen gegen die Todesstrafe setzen: Am Donnerstag, 30. November 2017, ab 16.45 Uhr wird in der Straße der Menschenrechte Säule Nummer drei mit der Aufschrift „Recht auf Leben“ grün angeleuchtet. Damit beteiligt sich Nürnberg auch in diesem Jahr an dem Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Die Aktion organisiert die christliche Laienbewegung Sant’Egidio, die 70 000 Mitglieder in 74 Ländern umfasst und sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt.
Seit nunmehr 15 Jahren nehmen über 100 Länder an dem Aktionstag mit Projekten und Veranstaltungen teil. Der internationale Tag „Cities of Life“ ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgern für Menschlichkeit und Achtung der Menschenrechte. Im vergangenen Jahr gab es weltweit über 3 000 Aktionen für eine Welt ohne Todesstrafe, in Deutschland beteiligten sich über 200 Städte. Neben Lesungen, Unterschriftensammlungen, Schüleraktionen und Konferenzen erregt die Beleuchtung bekannter Gebäude wie etwa des Kolosseums in Rom Aufmerksamkeit. Seit 1998 engagiert sich Sant’Egidio aktiv gegen die Todesstrafe und beteiligt sich in zahlreichen Organisationen wie der „World Coalition against the Death Penalty“ für deren Abschaffung.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat vor zehn Jahren, im Dezember 2007, eine Resolution für das Moratorium der Todesstrafe mit großer Mehrheit verabschiedet. Dies wurde im Dezember 2016 mit noch größerer Zustimmung wiederholt. Mittlerweile haben 140 Staaten der Weltgemeinschaft die Todesstrafe ganz abgeschafft oder praktizieren sie nicht mehr. Nur noch eine Minderheit von 58 Staaten wendet die Todesstrafe an. Gute Nachrichten gab es laut Sant’Egidio im Jahr 2017 aus Guatemala, wo die Todesstrafe für zivile Vergehen abgeschafft worden ist. Hingegen sind in den Krisengebieten des Nahen Ostens zunehmende Zahlen von Vollstreckungen zu registrieren. In der Türkei wird über die Wiedereinführung der Todesstrafe diskutiert. Deshalb ist die Bedeutung des globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens weiterhin ungebrochen.
Der 30. November ist als Aktionstag gewählt worden, weil am 30. November 1789 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Todesstrafe und Folter abschaffte. Seit 1998 hat die Gemeinschaft Sant’Egidio über sechs Millionen Unterschriften für ein Moratorium der Todesstrafe gesammelt. Außerdem unterhält die Gemeinschaft weltweit hunderte persönliche Brieffreundschaften mit Todeskandidaten. maj
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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