Nr. 98 / 29.01.2018
Der Lehrer Stefan Huppertz-Wild beschäftigt sich leidenschaftlich mit der Geschichte des Mittelalters und bringt Licht ins Dunkel der Geheimnisse um die Reichskrone. Der Vortrag „Die Reichskrone – Himmlisches Jerusalem und heiliges Zeichen. Die Reichskrone im Lichte von Zahlensymbolik und Edelsteinallegorese“ beginnt am Donnerstag, 1. Februar 2018, um 18 Uhr im Stadtmuseum im Fembo-Haus, Burgstraße 15. Die Teilnahme ist kostenlos.
Seit Herbst 2016 ist eine kostbare Kopie der Reichskrone im Stadtmuseum ausgestellt. Sie ist bis heute nicht nur das bedeutendste Symbol des Heiligen Römischen Reichs, sondern auch eines der faszinierendsten Objekte mittelalterlicher Goldschmiedekunst. Weder kann man ihren Schöpfer benennen, noch weiß man, in welcher Werkstatt sie entstanden ist. Unsicher ist auch die Datierung – zwischen 950 und 1150 schwanken die Vorschläge – und wann sie in das Ensemble der Reichskleinodien aufgenommen wurde.
Stefan Huppertz-Wild möchte in erster Linie einen Einblick in die Vielfalt der Deutungsmöglichkeiten geben und stellt die Gestaltungsprinzipien der Krone auf Basis mittelalterlicher Zahlensymbolik, Edelsteinallegorese sowie kunstgeschichtlicher und historischer Forschung vor: Er geht ein auf die Bedeutung der Edelstein-Farben und untersucht, welche Symbole und Zahlengruppen sich aus ihrer Anordnung ergeben. Er geht der Frage nach, wie entscheidend die Apokalypse des Johannes mit der Zahl 144 für das Edelsteinkonzept ist, ob sich Rückschlüsse aus der Form der Krone und ihrer Edelsteinplatten ziehen lassen und welches Geheimnis sich hinter den Königen des Alten Testaments auf den Emailplatten verbirgt. Auch mögliche Auftraggeber und die frühere Funktion der Krone werden diskutiert. Und über allem steht die Frage: Wie viel Franken steckt in der Reichskrone? alf
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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