Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 268 / 08.03.2018

Grundstücksmarkt in Nürnberg: Steigende Preise

Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas hat am heutigen Donnerstag, 8. März 2018, zusammen mit dem Vorsitzenden des Gutachterausschusses für Grundstückswerte für Nürnberg, Frank Seidler, den „Nürnberger Grundstücksmarktbericht 2017“ und den „ImmobilienReport 2018“ vorgestellt.

Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen: „Auch im Jahr 2017 sind die Immobilienpreise in Nürnberg in allen Teilmärkten gestiegen. Wachsende Einwohnerzahl und damit eine höhere Nachfrage nach Immobilien, begrenztes Flächenangebot und niedrige Zinsen führen zu höheren Preisen.“

Die in beiden Publikationen dargestellten Immobilienkaufpreise beruhen auf den Auswertungen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte. Dieser erhält von den Notaren eine Abschrift sämtlicher Notarurkunden über Immobilienverkäufe im Nürnberger Stadtgebiet. „Damit beruhen die Zahlen auf objektiven Grundlagen, wobei der Grundstücksmarktbericht die aktuellen Preisentwicklungen für die verschiedenen Teilmärkte übersichtlich aufschlüsselt“, betont Frank Seidler, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.

Insgesamt wurden im Jahr 2017 5 096 Kaufurkunden (6 Prozent weniger als im Vorjahr) vom Gutachterausschuss ausgewertet und beim Kauf von Grundstücken, Häusern und Wohnungen im Nürnberger Stadtgebiet rund 1,9 Milliarden Euro umgesetzt. Damit lag der Geldumsatz um rund 20 Prozent niedriger als im Vorjahr, in dem er bedingt durch einige Großverkäufe besonders hoch war. Der Umsatz bei Verkäufen von Wohnungseigentum stieg im Jahr 2017 von 671 Millionen Euro auf 703 Millionen Euro und damit auf einen neuen Höchstwert für Nürnberg. Für die einzelnen Teilmärkte bei den unbebauten Grundstücken konnte der Gutachterausschuss folgende Preisentwicklung ableiten:

  • Für Grundstücke zur Neubebauung mit Ein- oder Zweifamilienhäusern stiegen die Preise um 14 Prozent, mit gezahlten Bodenpreisen von circa 200 Euro/Quadratmeter bis circa 1 100 Euro/ Quadratmeter.
  • Die Baulandpreise für die mehrgeschossige Wohnbebauung stiegen innerhalb eines Jahres um 38 Prozent an. Bisher war nur im Jahr 1992 ein ähnlich starker Anstieg zu verzeichnen (+34 Prozent) gewesen. Die bezahlten Bodenpreise lagen dabei in einer Spanne von circa 550 Euro/ Quadratmeter bis circa 2 000 Euro/ Quadratmeter.
  • Auf dem gewerblichen Teilmarkt kam es zu einem Anstieg der Kaufpreise in Höhe von 8 Prozent. In diesem Marktsegment liegt die Preisspanne zwischen 35 Euro/ Quadratmeter bis circa 290 Euro/ Quadratmeter.

Auch bei den bebauten Grundstücken ermittelte der Gutachterausschuss deutliche Preissteigerungen:

  • Bei den freistehenden Häusern betrug die ermittelte Preissteigerung 15 Prozent. Die Preise für Bestandsobjekte streuen wegen der größeren Individualität der Eigenheime sehr stark. Die Höhe der Kaufpreise bewegte sich in der Regel zwischen 400 000 Euro und 1 100 000 Euro. Kleinere oder schlechter gelegene Häuser waren aber auch günstiger zu haben.
  • Die Preissteigerung bei den verkauften Doppel- und Reihenhäusern betrug 7 Prozent. Beim Verkauf von neuen Reihenhäusern oder Doppelhaushälften wurden je nach Lage, Größe und Ausstattung Preise überwiegend zwischen 450 000 und 650 000 Euro und für gebrauchte Objekte zwischen 260 000 und 480 000 Euro bezahlt.
  • Mehrfamilienhäuser werden fast nur im gebrauchten Zustand veräußert. Im langjährigen Vergleich legten in diesem Marktsegment die Preise ebenfalls deutlich zu. Zuletzt stiegen hier diese um 14 Prozent auf etwa 500 000 Euro bis 1 500 000 Euro.
  • Der Markt für Eigentumswohnungen ist nach Anzahl der ausgewerteten Kaufurkunden der größte Teilmarkt in Nürnberg. Unabhängig vom Baujahr stiegen die Preise für Eigentumswohnungen (Neubau beziehungsweise im Bestand) im letzten Jahr um 10 bis 11 Prozent.

Die Preise pro Quadratmeter Wohnfläche für neu errichtete Eigentumswohnungen betrugen je nach Lage und Objekteigenschaften zwischen etwa 3 600/ Quadratmeter und 5 400 / Quadratmeter Euro Wohnfläche. Für große, etwa 20 Jahre alte Wohnungen, wurden um 3 100 Euro/ Quadratmeter bezahlt, für ältere, etwa 50 bis 60 Jahre alte Wohnungen, lagen die mittleren Preise zwischen 1 900 und 2 900 Euro/ Quadratmeter. Wohnungen für weniger als 2000 Euro/ Quadratmeter finden sich fast nur noch bei Gebäuden, die älter als 80 Jahre sind oder die sich in weniger gefragten Lagen beziehungsweise in einem ungepflegten Zustand befinden.

Der Grundstücksmarktbericht 2017 kann ab sofort im Dienstleistungszentrum BAU, Lorenzer Straße 30, Telefon 09 11 / 2 31- 73 00, kostenlos eingesehen oder für 60 Euro gekauft werden. Die Bestellung ist auch per Internet möglich.

Der heute ebenfalls vorgestellte ImmobilienReport 2018 bietet einen aktuellen Überblick über Preise und Rahmendaten in den verschiedenen Immobilienmarktsegmenten in Nürnberg. Beleuchtet werden die Teilmärkte Büro, Gewerbe/Industrie, Einzelhandel und Wohnen. Damit stellt der ImmobilienReport für nationale und internationale ansiedlungsinteressierte Unternehmen, Investoren und Analysten eine verlässliche Entscheidungsgrundlage zum Standort Nürnberg dar. Des Weiteren dokumentiert der Bericht die Entwicklung der Miet- und Kaufpreise auf dem Nürnberger Immobilienmarkt.

Die Daten für den ImmobilienReport werden in enger Kooperation zwischen der Stadt Nürnberg und Immobilienexperten jährlich neu ermittelt. Neben der Wirtschaftsförderung Nürnberg, dem Amt für Geoinformation und Bodenordnung und dem Stab Wohnen des Wirtschaftsreferats wirken bei der Erstellung die Experten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, das Amt für Stadtforschung und Statistik, der Immobilienverband Deutschland IVD Süd e.V. sowie die Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken mit.

Der ImmobilienReport 2018 kann bezogen werden bei der Wirtschaftsförderung Nürnberg, Theresienstraße 9, 4. Stock, Telefon 09 11 / 2 31-29 98, beim Dienstleistungszentrum BAU, Lorenzer Straße 30, Telefon 09 11 / 2 31 - 73 00, und beim Amt für Stadtforschung und Statistik, Unschlittplatz 7a, Telefon 09 11 / 2 31-28 43. Die Abgabe von Einzelexemplaren erfolgt kostenlos. Bei Bestellung größerer Mengen wird eine Schutzgebühr in Höhe von 2,50 Euro pro Stück berechnet. Im Internet gibt es den ImmobilienReport kostenlos zum Download. let

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