Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 723 / 09.07.2018

Abschlussausstellung „Kreativ-Ü-Klasse“

„Aufbruch in neue Welten“ ist der Titel einer Ausstellung, die der KinderKunstRaum des Amts für Kultur und Freizeit (Kuf) mit einer Übergangsklasse der Dr. Theo-Schöller-Schule organisiert hat. Die Schülerinnen und Schüler der Ü-Klasse 8/9 a g stellten von 25. Juni bis 9. Juli 2018 ihre Arbeiten zeitgleich zur Ausstellung der Kulturtage der Nürnberger Grund-, Mittel- und Förderschulen in der Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d, aus. Diese sind im Zuge des Projekts „Kreativ-Ü-Klasse“ entstanden. Zum dritten Mal verband sich dabei für eine Übergangsklasse kreatives, künstlerisches Arbeiten mit dem Erwerb der deutschen Sprache.

Die sechs Einzelprojekte erstreckten sich über das ganze Schuljahr. An zwölf Schulvormittagen haben die 18 Schülerinnen und Schüler Selbstporträts gezeichnet, Linoldrucke daraus gefertigt und zu einem Klassenplakat gedruckt. Sie zeichneten Comic-Strips, setzten Stadtlandschaften in TapeArt um, bauten bunte Wandleuchten aus Holz, sprühten „Graffitis to go“ auf Leinwand und bemalten zum Abschluss die Turnhallenwand der Schule.

Lernen – fast nebenbei und mit allen Sinnen
Im Mittelpunkt von „Kreativ-Ü-Klasse“ stehen die handwerklichen und kreativen Fähigkeiten sowie die Verbesserung der Deutschkenntnisse. Das Projekt leistet aber mehr: Die Schülerinnen und Schüler entdeckten über den schulischen Raum hinaus ihre individuellen Fertigkeiten. Sie knüpften neue Beziehungen, erlebten Sprache mit allen Sinnen und erweiterten ganz nebenbei ihren Wortschatz im Rahmen der positiven Grundstimmung des Projekts. Gleichzeitig erhielten sie Impulse für ihr neues Leben hier und ihre kulturelle Teilhabe. Für die von Migration oder Flucht betroffenen schulpflichtigen Jugendlichen in den Übergangsklassen steht das Erlernen der deutschen Sprache im Vordergrund. Ziel des Lehrplans ist es, sie in die Regelklassen zu integrieren.

Im Kooperationsprojekt „Kreativ-Ü-Klasse“ unterstützt der KinderKunstRaum die Schule durch qualitativ hochwertige, ästhetische und kulturelle Bildung. Es stehen nicht die mangelnden Deutschkenntnisse der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt, sondern ihre kreativen Kompetenzen, die es zu entdecken und weiterzuentwickeln gilt.

Individuelle Förderung und Betreuung
In enger Abstimmung mit der Lehrerin planten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KinderKunstRaums die Einzelprojekte, wobei die Themenwahl den aktuellen Stand des Wortschatzes der Schülerinnen und Schüler berücksichtigte. Die drei Künstlerinnen und Künstler Barbara Engelhard, Inge Gutbrod und Stephan Schwarzmann und die Kulturpädagogin des KinderKunstRaums, Brigitte Schönig, bildeten mit der Lehrerin Carolin Buinevicius ein festes Team – die Grundlage für eine kontinuierliche und individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.
Kuf setzt einen Schwerpunkt auf Kultur für Kinder und Familien. Um möglichst vielen Kindern in dieser Stadt Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, ist der KinderKunstRaum Partner für kulturelle Bildung in Schulen und Kindertageseinrichtungen.

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