Nr. 837 / 17.08.2018
Am heutigen Freitag, 17. August 2018, hat die Stadt Nürnberg mit dem neuen Eigentümer des ehemaligen Quelle-Versandzentrums, der GERCHGROUP aus Düsseldorf, eine vertragliche Vereinbarung abgeschlossen, in der sich Investor und Stadt auf gemeinsame Entwicklungsziele für das Areal verständigen. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Wiederbelebung des ehemaligen Versandzentrums gemacht.
Schon bald nach der Quelle-Insolvenz im Juni 2009 begannen die Überlegungen, wie die mit rund 250 000 Quadratmeter (m²) Geschossfläche zweitgrößte leerstehende Gewerbeimmobilie in Deutschland nach dem Flughafen Berlin-Tempelhof wieder mit neuem Leben gefüllt werden könnte. Die Stadt Nürnberg plädierte für den Erhalt der interessanten denkmalgeschützten Architektur und war offen für einen breiten Nutzungsmix im Gebäude. Handelsflächen wurden allerdings strikt auf die Größenordnung des ehemaligen Quelle-Kaufhauses begrenzt. Mehrere Entwickler – zuletzt Sonae Sierra – versuchten auf dieser Grundlage eine Reaktivierung. Die Fokussierung der Konzepte auf Handel erschwerte jedoch einen Nutzungsmix, der für das Gebäude insgesamt tragfähig sein kann.
Mit dem Verkauf des Versandzentrums an die GERCHGROUP ergeben sich nun ganz neue Möglichkeiten, da das Unternehmen zur Revitalisierung einen Nutzungsschwerpunkt auf Wohnen setzen wird. Damit bekommt auch der Nürnberger Westen ganz neue Perspektiven, die mit den Vorstellungen der Stadt Nürnberg im Einklang stehen. Diese Entwicklungsziele wurden nun vertraglich zwischen Stadt und Investor gesichert. Die wesentlichen Inhalte der Vereinbarung sind:
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly erwartet, dass mit der Vereinbarung die Basis zur Wiederbelebung des Quelle-Gebäudes gesetzt ist: „Mit dieser Vereinbarung legen wir den Grundstein für ein neues und interessantes innerstädtisches Quartier. Ein Wohnungsmix vom preiswerten geförderten Wohnungsbau bis zu attraktiven Lofts – und das in zentraler Lage mit U-Bahnanschluss im Haus und allen Angeboten im Wohnumfeld. Das ist ein wichtiger Impuls weit über den Nürnberger Westen hinaus“.
Auch Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich sieht in der Vereinbarung einen wichtigen Entwicklungsimpuls für Nürnberg: „Der von GERCH gewählte Ansatz, quasi eine Stadt in Deutschlands zweitgrößtem Baudenkmal zu errichten, ist der richtige Weg, sich diesem Objekt zu nähern. Nürnbergs boomender Wohnungsmarkt wird profitieren, die sozialen Folgeeinrichtungen sind gesichert und das Gebäude wird ein komplett neues, grünes Umfeld erhalten. Für die Stadt ist das ein Glücksfall.“
Wirtschafts- und Wohnungsreferent Dr. Michael Fraas begrüßt das Engagement der GERCHGROUP in Nürnberg: „Hier kommt ein Profi mit bundesweiter Expertise in großen Quartiersentwicklungen. Die GERCHGROUP baut dringend benötigte Wohnungen in diversen Preisniveaus. Gleichzeitig erfolgt ein spannender Nutzungsmix einschließlich Gewerbe, der auch Unternehmen aus dem Startup-Bereich wie der Kultur- und Kreativszene Chancen bietet. Die Sicherung des Heizhauses für Kultur- und Kreativwirtschaftsnutzungen ist bereits ein erstes Signal.“ sz
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