Nr. 1251 / 04.12.2018
Ausgezeichnete Kulturprojekte an Schulen: Bei der 13. Verleihung des Paula-Maurer-Preises ist die Grundschule Michael-Ende-Schule für das multimediale „Projekt Zeitkapsel“ mit dem ersten Preis in Höhe von 3 000 Euro geehrt worden. Der mit 2 000 Euro dotierte zweite Preis ging an die Sperber Mittelschule für das Medienprojekt „Perspektivwechsel“. Den dritten Preis mit 1 500 Euro erhielt die Carl-von-Ossietzky-Mittelschule für das Kunstprojekt „Das Boot von Lampedusa“.
Die Auszeichnungen sind am heutigen Dienstag, 4. Dezember 2018, bei einer von den Kindern und Jugendlichen mitgestalteten Preisverleihung in der Kulturwerkstatt Auf AEG verliehen worden. Paula Maurers Anliegen war es, Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen bei der Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen. In ihrem Namen würdigen das Amt für Kultur und Freizeit (Kuf) und der Verein zur Förderung innovativer Kulturarbeit e. V. seit 2006 jährlich Projekte, die jungen Menschen besondere Erfahrungs- und Entfaltungsräume in Musik, Bildender Kunst, Theater, Tanz, Literatur, Medien und Spiel eröffnen.
Die Entscheidung über die Preisträger trifft eine unabhängige Jury. 2018 hat sie ihr Augenmerk auf die inhaltliche Ausrichtung gelegt und unter den 15 Bewerbungen drei Kooperationen ausgewählt, die durch vertiefte und selbstverantwortliche Auseinandersetzung der Kinder und Jugendlichen mit aktuellen sozial- oder gesellschaftspolitischen Fragen überzeugten.
Paula-Maurer-Preis ehrt Kulturprojekte an Schulen
Das mit dem ersten Preis ausgezeichnete „Projekt Zeitkapsel“ drehte sich ganz um das Thema Zukunft und bezog alle Klassen der Grundschule Michael-Ende-Schule sowie zahlreiche außerschulische Kulturpartner mit ein, darunter die Stadtbibliothek St. Leonhard und den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg. Forschendes Lernen und künstlerisch-kreative Schaffensprozesse wurden zusammengeführt und der Ausspruch „Den Kindern gehört die Zukunft“ wörtlich genommen. Schule ist damit zu einem Ort geworden, an dem die Schülerinnen und Schüler ihre Herausforderungen der Gegenwart vor dem Hintergrund ihrer Lebenssituationen einbrachten.
Die 10. Klasse der Sperber Mittelschule nahm für das zweitplatzierte Projekt „Perspektivwechsel“ die politisch motivierten NSU-Morde zum Anlass für die filmische Verarbeitung der Themen Tod, Verlust und Suche nach Identität. Begleitet von Theaterpädagogin Elif Mese (Theater “o“) und Filmemacher Andres Müller (M-AL Filmproduktion und Medienberatung) entwickelten die Jugendlichen mit „sigh“ (Seufzer) eine Dokufiction aus Spielszenen, Moderationen und Interviews.
Aktuelle Fragen von politischer ebenso wie menschlicher Brisanz spricht auch das mit dem dritten Preis bedachte Projekt „Das Boot von Lampedusa“ an. Die Teilnehmenden der Kunst AG der Carl-von-Ossietzky-Mittelschule nutzten Druck- und Frottage-Techniken, um ihre schwer in Worte zu fassenden Gedanken und Gefühle zu Flucht und Migration auszudrücken. Die drei entstandenen großformatigen Kunstwerke präsentierten sie in selbsterstellten Unterrichtseinheiten ihren Mitschülerinnen und Mitschülern sowie bei Ausstellungen im Showroom Nordkurve und beim Kunstrasenfestival No. 9 der breiten Öffentlichkeit.
Über Paula Maurer
Das Wohl, die Bildung und Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen waren für die Preisstifterin und Namensgeberin Paula Maurer (1909 bis 2009) eine Herzensangelegenheit. Mit ihrem Mann Hans, Sohn des Nürnberger Automobilbauers Ludwig Maurer, bedachte sie die Stadt Nürnberg mit einer großzügigen Schenkung. Gemeinsam mit dem Verein zur Förderung innovativer Kulturarbeit e.V. entwickelte Kuf das Konzept des seit 2006 jährlich vergebenen Preises. Ziel ist es, die Bedeutung kultureller Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen in die Öffentlichkeit zu tragen, die Vernetzung von Kultur und Schule voranzutreiben und das große Engagement der Akteurinnen und Akteure zu würdigen und zu stärken.
Die Preisträger 2018 im Überblick:
1. Preis (3 000 Euro): Projekt Zeitkapsel
Kooperationspartner: Grundschule Michael-Ende-Schule mit Stadtbibliothek St. Leonhard, FAU Erlangen-Nürnberg / Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur sowie weiteren Partnern
2. Preis (2 000 Euro): Perspektivwechsel
Kooperationspartner: Sperber Mittelschule mit Elif Mese / Theater “o“ und Andres Müller / M-AL Filmproduktion und Medienberatung
3. Preis (1 500 Euro): Das Boot von Lampedusa
Kooperationspartner: Carl-von-Ossietzky-Mittelschule mit Jean-Francois Drozak / Showroom Nordkurve
Veranstalter: Amt für Kultur und Freizeit (Kuf), Verein zur Förderung innovativer Kulturarbeit e. V.
Preisstifterin: Paula Maurer
Weitere Informationen
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Andreas Franke
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