Nr. 869 / 05.09.2019
Der deutsche Vernichtungskrieg begann in Osteuropa am
1. September 1939 mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen. 80 Jahre
später treffen sich die polnische Historikerin Dr. Renata Kobylarz-Buła,
stellvertretende Direktorin des Zentralen Museums der Kriegsgefangenen
in Łambinowice/Opole, und der deutsche Historiker Jochen Böhler im
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zum Gespräch über
den Beginn des Zweiten Weltkriegs und das Erinnern daran in der
Gegenwart. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch,
11. September 2019, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum
Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110.
Der nationalsozialistische Rasse- und Vernichtungskrieg im Osten und
Südosten Europas begann im September 1939 mit dem Überfall auf
Polen. Einheiten der Wehrmacht ermordeten bereits zu Kriegsbeginn
Tausende von Polen und Juden, Zivilisten und Kriegsgefangene. Zugleich
wurden Zivilisten und Soldaten als Kriegsgefangene nach Deutschland
verbracht. Bis zum Kriegsende betraf dies rund 400 000 polnische
Soldaten. Die Gefangenen wurden als Zwangsarbeiter in der deutschen
Industrie oder Landwirtschaft eingesetzt. Bereits im September 1939
entstanden in Nürnberg in dem ehemaligen SA-Lager auf dem
Reichsparteitagsgelände zwei Lager der Wehrmacht, in denen mehr als
25 000 polnische Zivilisten und Soldaten interniert wurden.
Die Veranstaltung ist Teil eines Forschungsprojekts, das mit dem
Zentralen Museum der Kriegsgefangenen in Łambinowice/Opole in den
vergangenen zwei Jahren durchgeführt wurde. Historiker Andreas Mix
spricht mit Dr. Renata Kobylarz-Buła und Dr. Jochen Böhler über die
gewaltsame Besetzung Polens im Herbst 1939 sowie die damit
einhergehende Gefangennahme und Behandlung polnischer
Kriegsgefangener und ziviler Zwangsarbeiter. Auch die Gefangenenlager
in Nürnberg werden diskutiert. Zu dem Gespräch wird eine
Gebärdendolmetschung angeboten. Der Eintritt ist frei. ll
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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