Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 853 / 04.09.2020

Rückkehr zum Präsenzunterricht und Kita-Regelbetrieb

Der Start in das neue Schul- und Kita-Jahr 2020/21 steht auch unter den Vorzeichen der Corona-Hygieneschutzmaßnahmen. In Nürnberg kehrt der Präsenzunterricht in die Schulen und der Regelbetrieb in die Kindertagesstätten zurück. „Darauf werden viele Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer erleichtert reagieren“, ist die neue Referentin der Stadt Nürnberg für Schule und Sport, Cornelia Trinkl, überzeugt.


Auf der anderen Seite heißt das auch: In den weiterführenden Schulen ab der 5. Klasse wird der Unterricht zunächst die ersten zwei Wochen mit Mund-Nasen-Bedeckung stattfinden. Trinkl betont: „Dennoch sind wir froh, dass Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassenzimmer zurückkehren.“ Die vergangenen Monate wurden auch dazu genutzt, in die Digitalisierung der Schulen zu investieren. Gesundheitsreferentin Britta Walthelm appelliert an alle Beteiligten, die Hygieneregeln einzuhalten und aufeinander zu achten.

 

Infos zum neuen Schuljahr:

Wie viele Erstklässler starten ins neue Schuljahr?
Am Dienstag, 8. September 2020, kommen in Nürnberg 4 346 Schulanfängerinnen und Schulanfänger neu in die Grundschulen. Insgesamt werden dort dann 17 108 Kinder unterrichtet. Aus den Grundschulen wechseln 704 Kinder in die 5. Klassen der Realschulen, 1 412 in die 5. Klassen der Gymnasien.

Unter welchen Rahmenbedingungen findet der Präsenzunterricht zunächst wieder statt?
Für die ersten neun Schultage gilt ab der 5. Jahrgangsstufe für alle Personen auf dem Schulgelände die Verpflichtung zum Tragen einer geeigneten Mund-Nasen-Bedeckung – auch im Unterricht. Für die Jahrgangsstufen 1 bis 4 der Grundschulen und Grundschulstufen der Förderzentren gilt auch in dieser Zeit die allgemeine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung außerhalb des Unterrichts, insbesondere auf den sogenannten Begegnungsflächen.

Wird in den Schulen besonders gereinigt?
Täglich vor Unterrichtsbeginn werden sämtliche Handkontaktflächen wie zum Beispiel Handläufe, Tür- und Fenstergriffe, Lichtschalter, Oberflächen der Tische und Stühle, Toiletten, Waschbecken etc. gereinigt sowie die allgemeine Reinigung durchgeführt. Klassensätze von Büchern oder Tablets (insbesondere Tastaturen, Maus) sollen grundsätzlich nach jeder Nutzung gereinigt werden. Das gilt auch für andere Arbeits-, Betriebs-, Lehr- und Unterrichtsmittel sowie Sportgeräte.

Findet wieder ein Sportunterricht statt?
Die gemeinsame Empfehlung von Stadt und Staatlichem Schulamt lautet: kein Sportunterricht in den ersten neun Tagen. Weitere Entscheidungen folgen abhängig von der Lage. Die letzte Entscheidung liegt aber bei der Schulleitung.

Stellt die Stadt Nürnberg neues Lehrpersonal ein?
Für die allgemeinbildenden Schulen und für die beruflichen Schulen werden insgesamt rund 100 neue Lehrerinnen und Lehrerinnen eingestellt.

Wird digitaler Unterricht künftig durch mehr Tablets gefördert?
Über das „Sonderbudget Leihgeräte“ des Bunds stehen der Stadt Nürnberg insgesamt 3,8 Millionen Euro zur Verfügung. Davon wurden 5 514 iPads gekauft. Die ersten 3 800 Geräte werden in dieser Woche an die Schulen geliefert. Weitere werden folgen.

Bekommen die Schulen zusätzliche Computer, Monitore und Kameras?
In den ersten beiden Schulwochen werden rund 1 400 Dokumentenkameras an die Schulen ausgegeben. Diese können auch als Webcam mit Mikrofon genutzt werden. In Verbindung mit den neuen interaktiven Tafeln können die Kameras als Konferenzsystem genutzt werden. Seit Juni/Juli werden nach und nach 1 280 neue PCs mit entsprechenden Monitoren an die Schulen gebracht.

Sind die Schulen mit der nötigen Software ausgestattet?
In allen Schulen im Sachaufwand der Stadt Nürnberg sind die Voraussetzungen für die Arbeit mit „Microsoft 365“ (M365) für Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern geschaffen worden. Über 5 200 Lizenzen sind bereits an Lehrkräfte und Verwaltungspersonal vergeben worden. Das Schulreferat geht derzeit von rund 25 000 M365-lizensierten Schülerinnen und Schülern aus.

Wie steht es um die Vernetzung der Schulen?
Die Stadt Nürnberg hat zuletzt rund 4,5 Millionen Euro in die IT-Vernetzung von zwölf Schulen investiert. Das sind acht Grundschulen, eine Mittelschule, ein Gymnasium und zwei Berufsschulen, die entweder schon angeschlossen sind oder noch angeschlossen werden.

Welche Bau- und Sanierungsmaßnahmen gab es sonst?
Während der Sommerferien sind zahlreichen Sanierungen oder Baumaßnahmen abgeschlossen worden. Bei der Grundschule Thoner Espan ist der Schulneubau (1. Bauabschnitt) fertig und zum 1. September übergeben worden. Insgesamt geht es hier um ein Investitionsvolumen von 36,3 Millionen Euro. Das Spektrum in den anderen Schulen reicht vom Einbau einer neuen Schulküche über die Sanierung von Dächern und der Erneuerung von Fenstern bis zu neuen Spielgeräten im Spielhof und die Renovierung von Klassenzimmern.

Zum Start in das neue Kita-Jahr betont Nürnbergs Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries: „Corona hat uns allen auf sehr schmerzhafte Weise gezeigt, dass Kindertageseinrichtungen unverzichtbare Angebote der Bildung und Familienunterstützung sind. Deren Schließung hat sehr viele Eltern vor enorme Probleme gestellt, die aber auch für die Kinder einen großen Einschnitt darstellten, weil sie von heute auf morgen auf ihre sozialen Kontakte zu Freundinnen und Freunden verzichten mussten, den Kita-Alltag vermisst haben und weil wichtige Bildungs- und Förderangebote weggefallen sind. Das Gleiche gilt auch für die Ganztagsangebote in Schule und Hort für Grundschulkinder.“ Ries dankt allen Beteiligten und hofft, dass die Wiederaufnahme des Regelbetriebs möglichst ungetrübt durch erneue Einschränkungen ablaufen kann.

 

Infos zum neuen Kita-Jahr:

Wie viele Mädchen und Jungen kommen erstmals in die Kita?
In den kommenden Wochen werden insgesamt rund 6 600 Kinder in Nürnberger Kindertageseinrichtungen neu aufgenommen, davon circa 1 400 in Kinderkrippen, 3 200 in Kindergärten und 2 000 in Kinderhorten.

Wie viele Einrichtungen gibt es insgesamt in Nürnberg?
In den rund 480 Nürnberger Kindertageseinrichtungen stehen etwa 29 000 Plätze zur Verfügung.

Gibt es eine Rückkehr zum Regelbetrieb?
Die Kindertageseinrichtungen befinden sich – aufgrund des aktuellen lokalen Infektionsgeschehens – im sogenannten Regelbetrieb. Alle unter Vertrag stehenden Kinder haben wieder Zugang zu ihrer Kindertageseinrichtung. Für viele Kinder, die bereits eine Kindertageseinrichtung besuchen, findet ab September nach vielen Wochen der Abwesenheit auch wieder eine regelmäßige Kinderbetreuung statt.

Unter welchen Bedingungen starten die Einrichtungen ins neue Kita-Jahr?
Seit 1. September gilt der neue Rahmen-Hygieneplan für die bayerische Kindertagesbetreuung. Abhängig vom lokalen Infektionsgeschehen unterscheidet der Hygieneplan drei Stufen:

  • 1. Stufe – Regelbetrieb,
  • 2. Stufe – eingeschränkter Regelbetrieb und
  • 3. Stufe – eingeschränkte Notbetreuung.

Diese Stufen gelten auch für den Schulbetrieb.

Wer legt die Stufe fest?
Die Festlegung der Stufe trifft das Gesundheitsamt, abhängig von der Höhe der Wocheninzidenz der Infektionszahlen pro 100 000 Einwohner. Entsprechend der Stufe gibt der Hygieneplan jeweils eigene Zugangs- und Hygienemaßnahmen vor. So ist beispielsweise im Regelbetrieb (Stufe 1) eine Organisation in festen Gruppen nicht mehr erforderlich, bei Stufe 2 und 3 müssen die Kinder aber wieder in festen Gruppen betreut und gefördert werden.

Wurden die Eltern vorab informiert?
Ja, die Eltern wurden über das mögliche Herunterfahren der Kinderbetreuung schriftlich informiert. Die Elternvertretungen der Kindertageseinrichtungen wurden zudem eingeladen, gemeinsam mit den Einrichtungsleitungen ein etwaiges Herunterfahren der Kinderbetreuung vorab zu beraten.

Gibt es eine Maskenpflicht für die Kinder?
Nein, für die Kinder in Kindertageseinrichtungen gibt es keine Maskenpflicht. Eltern, Besucher und Lieferanten haben beim Betreten der Kindertageseinrichtung eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Ab Stufe 2 besteht eine grundsätzliche Verpflichtung für das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung für alle erwachsenen Personen.

Was ist mit den Kindern, die noch in der Eingewöhnungsphase sind?
Eltern dürfen die Eingewöhnung ihrer Kinder begleiten, unter Einhaltung der Hygienevorgaben.

Was ist, wenn Kinder Erkältungssymptome haben?
Für den Umgang mit Kindern mit Erkältungssymptomen wurde ein eigener Leitfaden durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zur Verfügung gestellt, in Ergänzung zum Hygieneplan. Demnach dürfen Kinder mit milden Krankheitszeichen wie Schnupfen ohne Fieber oder gelegentlichem Husten bei Stufe 1 und 2 die Kindertageseinrichtung ohne Test auf SARS-CoV-2 besuchen.

Was ist, wenn mehr und stärkere Symptome auftreten?
Kranke in „reduziertem Allgemeinzustand“ mit Fieber, starkem Husten, Hals- oder Ohrenschmerzen, Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall haben keinen Zugang zur Kindertagesbetreuung. Die Einrichtungen sind berechtigt, in diesem Sinne erkrankte Kinder von ihren Eltern abholen zu lassen und die Eltern an den Kinder- und Jugend- oder Hausarzt zu verweisen. Die Kita füllt ein Formular über das Betreuungsverbot in der Kindertageseinrichtung aus und händigt dies den Eltern aus.

Wann dürfen Kinder die Einrichtung wieder besuchen?
Nach Erkrankung werden Kinder bei gutem Allgemeinzustand und mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome und Fieberfreiheit – ohne ärztliches Attest – wieder zum Besuch der Kindertageseinrichtung zugelassen. Bei Stufe 3 kann, in Absprache mit dem Gesundheitsamt, zur Wiederzulassung ein ärztliches Attest erforderlich sein.

Wird täglich Fieber gemessen?
Fiebermessen im Sinne eines Screenings ist nicht vorgesehen, anlassbezogen darf aber Fieber gemessen werden. Die Kinder bzw. deren Eltern sollen täglich bei Besuchsbeginn über den gesundheitlichen Allgemeinzustand befragt werden. Es wird den Kitas empfohlen, dies auch zu dokumentieren.

Was ist bei einem bestätigten Covid-19-Fall?
Bei bestätigten Verdachtsfällen oder einer nachgewiesenen Infektion mit COVID-19 informieren die Einrichtungen umgehend das Gesundheitsamt und stimmen die weiteren Maßnahmen ab.
Britta Walthelm, Nürnbergs Referentin für Umwelt und Gesundheit, appelliert an alle Beteiligten in Schulen und Kitas, auf die Hygieneregeln zu achten. „Wir rechnen zum Herbst und Winter mit steigenden Infektionszahlen. Bitte achten Sie auf die Abstandsregeln und tragen Mund-Nasen-Bedeckung, wo es vorgeschrieben und angeraten ist. Wir alle wollen, dass der Regelbetrieb in Schulen und Kindertageseinrichtungen aufrechterhalten werden kann.“

Unter https://youtu.be/y8SzMdcVI14 finden Sie ein Video-Statement der Nürnberger Schul- und Sportreferentin Cornelia Trinkl zum Start in das neue Schuljahr.    fra

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