Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1046 / 20.10.2020

Wirtschaftsreferat: Wohnungsmarktbeobachtung 2019

Wirtschafts- und Wohnungsreferent Dr. Michael Fraas hat am Freitag, 16. Oktober 2020, die Wohnungsmarktbeobachtung 2019 vorgestellt. Die dritte Ausgabe greift die Untersuchungen der Vorjahre auf und schreibt sie mit aktuellen Informationen fort, um so als „Frühwarnsystem“ rechtzeitig Entwicklungen aufzeigen und immer aussagekräftigere Auswertungen abgeben zu können. Ergänzend dazu enthält die diesjährige Ausgabe die aktuelle Wohnbedarfsprognose, in der die Neubaubedarfe an Wohnraum bis zum Jahr 2035 auf der Grundlage der prognostizierten Einwohnerentwicklung ermittelt wurden.
 
Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas stellt zum Abgleich des künftigen Wohnungsbedarfs mit den Potenzialflächen für den Wohnungsbau im Stadtgebiet fest: „Einen wesentlichen Beitrag zur Deckung des Bedarfs werden die Großprojekte leisten, welche die Stadt Nürnberg in den letzten Jahren auf den Weg gebracht hat wie die Entwicklungen in Wetzendorf, Tiefes Feld, ehemaliges Quelle-Areal und rund um die Brunecker Straße.“
 
Die Wohnungsmarktbeobachtung 2019 zeigt, dass auf dem freien Wohnungsmarkt in allen Segmenten weiter steigende Preisentwicklungen zu verzeichnen sind. Die höchste Steigerung betrifft das Marktsegment Erwerb von Eigentumswohnungen (Neubau), in dem die Preise innerhalb der letzten drei Jahre um 40 Prozent auf durchschnittlich 4 900 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind. Die Preise von Bestandsobjekten liegen mit durchschnittlich 2 500 Euro rund die Hälfte unter den Preisen von Neubauwohnungen. Die Angebotsmieten für Bestandswohnungen betragen je nach Wohnlage zwischen 9,14 Euro/Quadratmeter und 10,06 Euro pro Quadratmeter, während neue Mietwohnungen für durchschnittlich 12,25 Euro pro Quadratmeter angeboten wurden. Da die Bezahlbarkeit von Wohnen nicht nur mit den Kosten für das Wohnen, sondern auch mit dem verfügbaren Einkommen korreliert, wurde in der Wohnungsmarktbeobachtung auch die Einkommensbelastung durch Wohnkosten untersucht. Die Auswertung zeigt, dass beispielweise Haushalte mit geringem Einkommen, die nicht in den Transferbezug fallen, von der Preisentwicklung besonders betroffen sind und sie deutlich mehr als die als angemessen geltenden 30 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten aufwenden müssen.
 
Ein weiteres Kapitel der Wohnungsmarktbeobachtung befasst sich vor dem Hintergrund der Abwanderung von Familien ins Umland mit „Nürnberg als Wohnstandort für junge Familien“. Hier wurde aus einer Umfrage und einem Workshop berichtet, die zum Thema hatten, welche Rahmenbedingungen für familiengerechtes Wohnen verbessert werden sollten und welchen Beitrag die Stadt Nürnberg leisten kann. Bei den Unterstützungsmöglichkeiten wurde die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum an erster Stelle von 64 Prozent der Befragten genannt, gefolgt von dem Wunsch nach einem familiengerechten Wohnumfeld (29 Prozent) sowie nach finanzieller Unterstützung (27 Prozent).
 
Die Wohnungsmarktbeobachtung 2019 wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut Quaestio aus Bonn von einer verwaltungsinternen, ämterübergreifenden Arbeitsgruppe erstellt. Sie wird am Donnerstag, 29.Oktober 2020, im Stadtplanungsausschuss vorgestellt.    maj
 
Die Wohnungsmarktbeobachtung 2019 ist ab dem 29. Oktober online abrufbar unter www.nuernberg.de/internet/wohnen/publikationen.html

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