Nr. 1228 / 08.12.2020
Homeoffice, Schulunterricht daheim, häusliche Quarantäne: Für viele Familien bekommen die Wohnverhältnisse in Corona-Zeiten noch einmal eine besondere Bedeutung. Die Pandemie setzt sie unter großen sozialen und emotionalen Druck. Vor allem, wenn Alleinerziehende oder Eltern und ihre Kinder unter beengten Verhältnissen leben. Ohne Balkon, ohne Terrasse, ohne Garten. Umso dringlicher stellt sich die Frage nach den Wohnverhältnissen der Familien in Nürnberg. Das Amt für Stadtforschung und Statistik hat hierzu eine Analyse vorgelegt.
Der Nürnberger Wohnungsmarkt ist weiterhin angespannt. Das macht die Situation für Familien — vor allem, wenn sie mehrere Kinder haben — nicht leichter. Aus der Analyse der Statistik-Experten der Stadt Nürnberg geht hervor, dass gerade Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Familien mit Migrationshintergrund und mit einem niedrigen Haushaltseinkommen überproportional häufig in beengten Wohnverhältnissen leben. Die Pandemie wirkt hier noch einmal wie ein Verstärker. Kinder, die in beengten Wohnverhältnissen aufwachsen, haben weniger Privatsphäre und Entfaltungsmöglichkeiten.
Etwa 20 Prozent der Alleinerziehenden leben in einer Wohnung ohne Balkon, Terrasse oder gemeinsam nutzbaren Außenbereich. Sie müssen mittlerweile rund 30 Prozent ihres Einkommens für Mieten ausgeben. Besonders viele Familien leben in Großwohnsiedlungen und Einfamilienhausquartieren. Jüngere Kinder wohnen mit ihren Eltern oder einem Elternteil seltener in Ein- und Zweifamilienhäusern als ältere Kinder. Finden Familien nicht den geeigneten Wohnraum, ziehen sie häufig auch ins Umland.
Rund 70 Prozent der befragten Personen der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2019 geben aber auch an, dass sie mit ihrer Wohnung und ihrem Wohnumfeld in Nürnberg zufrieden sind. Paare mit Kindern bewerten ihre Situation häufiger mit gut als Alleinerziehende. Für sie sind besonders die Mietkosten eine große Belastung.
Die ausführliche Analyse mit vielen Infografiken steht im Internet unter: https://www.nuernberg.de/internet/statistik/sus_2020_2024.html. Für weitere Fragen steht Cornelia Müller, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Amts für Stadtforschung und Statistik, unter der Rufnummer (09 11) 2 31 46 20 zur Verfügung. fra
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