Nr. 87 / 03.02.2021
In Nürnberg sind weitere Fälle mit Virus-Mutationen aufgetreten. Es gibt rund ein Dutzend bestätigte Fälle der neuen Virus-Variante. In zwei Pflegeheimen wurde sie bei Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeitenden nachgewiesen. In beiden Heimen fanden bereits Reihentestungen statt. Eine Sequenzierung der Proben zur Suche nach mutierten Viren wurde in Auftrag gegeben. In einem der Heime wurde bereits die britische Virus-Mutation B.1.1.7 nachgewiesen. Weitere Ergebnisse liegen noch nicht vor. Beide Einrichtungen stehen unter Quarantäne und werden durch Experten beraten und intensiv betreut. Es besteht ein enger Austausch mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) über geeignete Hygienemaßnahmen.
Des Weiteren wurde bei drei privaten Haushalten unter den dort erkrankten Personen die neue Virus-Variante entdeckt. Ein Zusammenhang zwischen den aufgetretenen Fällen ist nicht erkennbar. Alle betroffenen Personen sind unter strengen Quarantänemaßnahmen isoliert und stehen unter Kontrolle des Gesundheitsamts. Eine intensive Nachverfolgung und Testung aller Kontaktpersonen erfolgt ebenfalls durch das Gesundheitsamt. In allen bisher aufgetretenen Fällen handelt es sich um die britische Virus-Mutation B.1.1.7
Bester Schutz auch bei ansteckenderen Varianten: die üblichen Hygieneregeln
„Die üblichen Hygienemaßnahmen sind weiter wirksam. Die neuen VirusVarianten verbreiten sich jedoch schneller und verzeihen weniger Fehler. Deshalb müssen die Kontaktbeschränkungen umso strikter eingehalten werden. Es gilt nun umso mehr: Abstand halten, Kontakte vermeiden. Überall dort, wo nicht ohnehin FFP2-Masken getragen werden, empfehlen wir außerdem anstatt einer einfachen Stoffmaske das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes“, erklärt Gesundheitsreferentin Britta Walthelm. Dieser habe den Vorteil, dass man hier durch die medizinische Standardisierung von einer höheren Schutzwirkung sowohl für Träger als auch Kontakte ausgehen kann.
Ausbruchsgeschehen in landwirtschaftlichem Betrieb
In einem landwirtschaftlichen Betrieb im Knoblauchsland gibt es ein Ausbruchsgeschehen an Corona-Infektionen. Anfangs wurden mehr als die Hälfte der knapp 80 Mitarbeitenden positiv auf das Virus getestet, mittlerweile weist noch ein Drittel akute Infektionen auf. Hinweise auf Virus-Mutationen liegen bisher nicht vor. Der Betrieb wird engmaschig durch das Gesundheitsamt beraten und kontrolliert. Es finden regelmäßige Testungen statt. Der gesamte Betrieb ist geschlossen und alle betroffenen infizierten Personen sowie ihre engen Kontaktpersonen sind zentral isoliert. Eine Wiederaufnahme des Betriebs wird vom Gesundheitsamt gemeinsam mit dem Amt für Landwirtschaft in Fürth und dem Kreisverband des Bayerischen Bauernverbands unter strengen Auflagen vorbereitet.
Insgesamt sinkende Fallzahlen
Insgesamt meldet das Gesundheitsamt für Nürnberg weiterhin sinkende Fallzahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Nürnberg liegt heute gemäß Robert Koch-Institut (Stand 3. Februar 2021, 00.00 Uhr) bei 109,4. Damit ist das Infektionsgeschehen seit Mitte Dezember, als der Inzidenzwert zeitweise bei knapp 400 lag, rückläufig und bewegt sich nun auf dem Niveau von Ende Oktober 2020. Der Inzidenzwert ist jedoch weiterhin deutlich über der Zielmarke von 50. Insgesamt gibt es in Nürnberg aktuell knapp 1 800 akute Indexfälle, das heißt infizierte Personen, die sich in Quarantäne befinden. Die weitere Entwicklung ist vor dem Hintergrund der in Nürnberg nachgewiesenen ansteckenderen Virusvarianten abzuwarten. fra
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Andreas Franke
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