Nr. 584 / 18.06.2021
Das neu erschienene Datenblatt „Juni“ des Amts für Stadtforschung und Statistik stellt die aktuellen Entwicklungen des Corona-Infektionsgeschehens von Dezember 2020 bis Mai 2021 dar. Das Corona-Datenblatt mit dem Titel „Nürnberg: Corona-Krise in Zahlen“ ist unter dem Link https://www.nuernberg.de/internet/statistik/coronakrise_in_zahlen.html zu finden.
Im Mai weist das Infektionsgeschehen in Nürnberg eine rückläufige Tendenz auf. Die sogenannte „dritte Welle“ scheint überwunden zu sein. Auffällig ist im Mai, dass die Zahl der Personen mit vollständigem Impfschutz stark anstieg. Während bis 30. April 2021 34 432 Personen vollständig geimpft waren, waren es zum 31. Mai 2021 bereits 88 007 Personen. Damit erhielten allein im Mai etwa zweieinhalb Mal so viele Menschen den vollständigen Impfschutz wie im Zeitraum Januar bis April in Summe.
Die Lage am Arbeitsmarkt zeigt weiter nur wenig Bewegung. Im Mai 2021 waren 18 936 Personen arbeitslos gemeldet. Das entspricht 22 Prozent mehr als im Mai 2019. Der Zugang an gemeldeten Stellen lag sieben Prozent unter dem Niveau des Vergleichsmonats. Die Zugänge nichtarbeitsloser Arbeitsuchender im SGB III sind niedriger als im Mai 2019. Es meldeten sich knapp zehn Prozent weniger Menschen arbeitssuchend, die in den vergangenen zwei Jahren mindestens zwölf Monate einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen sind, also zumeist in einem regulären Arbeitsverhältnis standen.
Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe lag im April 2021 etwa auf dem gleichen Niveau wie im April 2019 (plus ein Prozent). Die Zahl der Gewerbeanmeldungen lag im Mai 2021 etwa 24 Prozent niedriger als im Referenzmonat. Im April galt weiterhin ein Übernachtungsverbot für touristische Reisen, erst im Mai traten mit einem Rückgang der Sieben-Tage-Inzidenz Lockerungen in Kraft. Entsprechend war die Zahl der Übernachtungen im April 2021 85 Prozent geringer als im April 2019.
Weiterhin sind deutlich weniger Menschen mit der U-Bahn unterwegs. Die Fahrgastzahlen lagen im Mai weiter etwa 40 bis 50 Prozent unter denen der Vergleichswochen im Jahr 2019. Ein leicht positiver Trend ist jedoch erkennbar. Die Zahl der Fahrradfahrer schwankt, auch wetterbedingt, weiterhin. Sie lag Anfang und Mitte Mai unter den Werten von 2019, wie die Auswertung der Zählstelle am Königstorgraben ergab. In der letzten Maiwoche wurden jedoch 10 Prozent mehr Radfahrende als in der entsprechenden Kalenderwoche 2019 gezählt. Weiterhin ist das monatliche Passagieraufkommen am Airport Nürnberg deutlich geringer als in den Vergleichsmonaten. Im Mai 2021 lag die Passagierzahl 92 Prozent unter dem Wert von Mai 2019.
Im vergangenen Jahr wurde in der Öffentlichkeit spekuliert, ob es infolge der Corona-Eindämmungsmaßnahmen zu einem Babyboom kommen könnte. Die aktuellsten Zahlen können diese Vermutung jedoch nicht bestätigen. In den ersten Monaten des Jahres 2021 wurden zwar etwas mehr Lebendgeburten verzeichnet als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Zahl der Geburten generell schwankt.
Deutliche Corona-Effekte zeigen sich bei den Umzügen innerhalb Nürnbergs. Im Jahr 2020 ist ein starker Einbruch im März sichtbar. Während in diesem Monat im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 etwa 3 500 Personen innerhalb Nürnbergs umzogen, waren es 2020 nur knapp 2 000 Menschen mit Hauptwohnung. Auch in den Folgemonaten 2020 zogen unterdurchschnittlich viele Menschen um, erst im September wurde das durchschnittliche Niveau der Jahre 2015 bis 2019 wieder übertroffen. Im Jahr 2021 sind die Umzugszahlen dagegen wieder unter dem Durchschnitt. Bei der Interpretation muss beachtet werden, dass das Einwohnermeldeamt in einigen Wochen 2020 nicht oder nur eingeschränkt erreichbar war.
Weitere, laufend aktualisierte Auswertungen unter https://www.nuernberg.de/internet/statistik/corona_daten.html
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