Nr. 1020 / 07.10.2021
Nürnberg liegt im Smart City Index 2021 des Digitalverbands Bitkom auf Rang 16 und gehört zu den Top 20 der 81 deutschen Großstädte. Damit hat sich die Positionierung im Digitalranking deutlich verbessert: 2020 belegte Nürnberg noch Rang 29. Rückenwind für diesen Sprung nach vorne lieferte vor allem das gute Abschneiden in den Bereichen Verwaltung und Mobilität: Im Themenfeld Verwaltung liegt Nürnberg bundesweit auf Platz 3 (Vorjahr: 58), im Themenfeld Mobilität auf Platz 7 (Vorjahr: 12). Auch im Themenfeld Gesellschaft hat Nürnberg gepunktet und sprang von Rang 56 im Jahr 2020 auf Rang 32.
Der Smart City Index wird seit 2019 jährlich im Auftrag des Digitalverbands Bitkom erstellt und gilt als Gradmesser für den Fortschritt der digitalen Transformation der Kommunen in Deutschland. Analysiert und bewertet werden alle 81 Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Die Datenerhebung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst recherchieren die Bitkom-Experten anhand öffentlich zugänglicher Quellen. Dann haben die Städte Gelegenheit, die Rechercheergebnisse zu überprüfen und zu kommentieren. Für das Ranking werden die Themenfelder Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität und Gesellschaft untersucht. Die fünf Bereiche fächern sich in 36 Indikatoren auf, die wiederum aus 133 Parametern bestehen – von Onlinediensten der Verwaltung über multimodale Mobilitätsangebote bis zum öffentlichen WLAN.
Das exzellente Abschneiden Nürnbergs im Bereich Verwaltung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Positiv zu Buche schlug, dass die Stadtverwaltung durch ein Dokumentenmanagementsystem und eine Elektronische Akte bei der Digitalisierung ihrer internen Prozesse sehr gut aufgestellt ist. In diesem Bereich hat die Stadt Nürnberg schon sehr früh die Weichen gestellt und diesen Kurs mit dem „Konzept für eine digitale Stadtverwaltung“, das der Nürnberger Stadtrat 2019 beschlossen hat, weiter forciert. Bei der Bewertung fiel in der diesjährigen Bitkom-Abfrage die Serviceplattform „Mein Nürnberg“ stark ins Gewicht. Sie bietet nach der Einrichtung eines persönlichen Nutzerkontos einen sicheren und schnellen Kommunikationskanal mit der Stadtverwaltung. Die Onlinedienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen sind in den letzten Monaten deutlich ausgebaut worden. Motiviert durch die coronabedingten Einschränkungen des Publikumsverkehrs hat die Stadtverwaltung binnen kurzer Zeit erhebliche Anstrengungen unternommen, den Bürgerinnen und Bürgern möglichst viele Behördenkontakte und Antragsstellungen über virtuelle Kanäle zu ermöglichen.
„Es ist sehr erfreulich, dass unsere Bemühungen so schnell so sichtbare Früchte tragen, haben wir doch gerade im letzten Jahr in allen Bereichen zugelegt“, so Olaf Kuch, Leiter des Direktoriums für Bürgerservice, Digitalisierung und Recht der Stadt Nürnberg. „Wir haben unsere Ziele in der Verwaltung und darüber hinaus in die Stadtgesellschaft konkretisiert und damit noch effektiver angehen können. Das neue Ranking ist die Belohnung und ein großes und verdientes Kompliment an alle Beteiligten.“
Im Themenfeld Mobilität hat sich Nürnberg im Smart City Index mit Rang 7 ebenfalls deutschlandweit unter den Top 10 platziert. Für diese Bewertung im Digitalranking spielten die smarten Lösungen im ÖPNV eine besonders wichtige Rolle; dazu zählen beispielsweise freies WLAN oder der Erwerb von Handy-Tickets per App. Auch die Entwicklung einer multimodalen VAG-App für den ÖPNV, ein breit gefächertes SharingAngebot mit Mobilitätsstationen im Stadtgebiet sowie ein sinkender Anteil des motorisierten Individualverkehrs waren Faktoren, mit denen Nürnberg im Smart City Index punkten konnte.
Erheblich verbessert im Bitkom-Ranking hat sich die Nürnbergs Positionierung im Themenfeld Gesellschaft. In diesem Bereich wurden unter anderem Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, Coworking Spaces sowie Rahmenbedingungen und Infrastruktur für Startups und digitale Gründerzentren bewertet. Auch Plattformen für lokale Anbieter, die stationären und Online-Handel verbinden, waren in diesem Themenfeld gefragt. In all diesen Kategorien hat sich Nürnberg in den letzten Jahren positiv entwickelt und sich als innovativer Standort für eine dynamisch wachsende digitale Gründerszene profiliert.
Der Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg, Dr. Michael Fraas, sagt hierzu: „Wir setzen vor allem auf Innovationen durch digitale Startups. Mit dem ZOLLHOF Tech Incubator haben wir einen deutschlandweit sichtbaren Leuchtturm für Gründungen in den digitalen Branchen geschaffen. Der ZOLLHOF ist der am schnellsten wachsende Technologie-Hub in Deutschland.“ Für einen Brückenschlag zwischen analoger und digitaler Welt sorgen Initiativen wie die „Nürnberger City Werkstatt“ zur weiteren Belebung und Entwicklung der Innenstadt: „Mit der Nürnberger City Werkstatt verbinden wir digitale Innovationen mit realen Erlebnissen in der Innenstadt. Die Nürnberger Altstadt wird zum Experimentierraum für urbanes Leben, Events, Kultur, Gastronomie und Shopping, zum Beispiel durch die temporäre Begrünung und Bespielung von Plätzen und Straßenzügen, Summer Streets, intelligentes Leerstandsmanagement oder Lieferdienste für den stationären Handel“, so Dr. Michael Fraas.
Hinweis: Das Digital-Ranking der 81 deutschen Großstädte mit den detaillierten Ergebnissen der fünf Teilbereiche Verwaltung, Energie und Umwelt, IT und Kommunikation, Mobilität und Gesellschaft ist als interaktive Online-Karte unter www.smart-city-index.de verfügbar. let
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