Nr. 496 / 09.05.2022
Die Themenführung „Die Nürnberger Prozesse, das Völkerstrafrecht und der Krieg in der Ukraine“ erläutert Besucherinnen und Besuchern Hintergründe zum Konflikt in der Ukraine und seine Relevanz für das Völkerstrafrecht. Der erste Rundgang beginnt am Freitag, 13. Mai 2022, um 16 Uhr im Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72. Weitere Führungen gibt es am Samstag, 25. Juni, um 11 Uhr und am Freitag, 15. Juli, um 16 Uhr.
Der im Februar erfolgte Angriff Russlands gegen die Ukraine hat das Völkerstrafrecht unvorhergesehen und auf fürchterliche Weise wieder in das Bewusstsein einer großen Öffentlichkeit gerufen. Stärker noch als bei den bewaffneten Konflikten der letzten Jahre – Myanmar, Syrien, Libyen, Irak, um nur einige zu nennen – werden große Erwartungen in dieses Instrument der internationalen Gemeinschaft gesetzt. Wesentlich weiterentwickelt wurde das moderne Völkerstrafrecht für den Internationalen Militärgerichtshof, der nach dem Zweiten Weltkrieg im Justizgebäude in Nürnberg tagte, um die Haupttäter des nationalsozialistischen „Deutschen Reichs“ zur Verantwortung zu ziehen. Damals wurden die völkerrechtlichen Kernverbrechen definiert, die noch heute Gültigkeit haben. Im Kontext des Kriegs in der Ukraine wird in den letzten Wochen viel von „Angriffskrieg“, „Kriegsverbrechen“, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und „Völkermord“ gesprochen. Es sind vor allem juristisch-technische Begriffe, die in internationalen Verträgen sowie Gesetzen definiert und denen enge Grenzen gesetzt sind.
Die Themenführung im Memorium Nürnberger Prozesse geht der Geschichte dieser Begriffe nach und greift dabei auch den komplexen Beitrag der sowjetischen Anklage auf, die die deutschen Verbrechen in ihrem Vielvölkerstaat verfolgte – unter anderem auch Verbrechen am ukrainischen Volk.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wer sich nach der Führung noch die Dauerausstellung des Hauses ansehen möchte, zahlt den Museumseintritt von 6 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Eine Anmeldung per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de oder unter Telefon 09 11 / 2 31-2 86 14 ist erforderlich. Vor Ort gelten stets die aktuellen bayerischen Corona-Bestimmungen: https://museen.nuernberg.de/memorium-nuernberger-prozesse/aktuelles/memorium-wieder-geoeffnet. alf
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
www.presse.nuernberg.de