Nr. 815 / 15.07.2022
Der Themenschwerpunkt der diesjährigen Bayerischen Impfwoche von Montag bis Sonntag, 18. bis 24. Juli 2022, liegt auf der Impfung gegen Humane Papillomviren. Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen und der Bayerische Staatsminister Klaus Holetschek, MdL, empfehlen eine rechtzeitige Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Auch später ist sie noch möglich und sinnvoll – je früher, desto besser.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen berät Interessierte bei seinem Infostand am Freitag, 22. Juli 2022, in der Karolinenstraße 34 vor dem Kaufhaus Breuninger zum Thema Impfung gegen Humane Papillomviren. Neben Informationsmaterial werden Überraschungen verteilt. Eine Fotoaktion rundet das Info-Angebot ab.
Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet und werden meist über sexuelle Kontakte übertragen. Häufig sind diese Infektionen harmlos. Bestimmte HPV-Typen können allerdings verschiedene Krebsarten im Genitalbereich, Anal- sowie Mund- und Rachenraum auslösen.
Impfungen bieten zumeist Schutz vor Infektionskrankheiten. Sie haben dazu geführt, dass Krankheiten wie zum Beispiel die Kinderlähmung (Polio) in Europa nicht mehr vorkommen. Auch die Pocken gelten als nahezu ausgerottet dank der früheren Reihenimpfungen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen. Die Impfung sollte im Alter von 9 bis 14 Jahren geschehen. Verpasste Impfungen sollten so bald wie möglich und bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Impfungen im Erwachsenenalter sind komplizierter und bedürfen einer ausführlichen Anamnese.
Die Initiative „Entschieden gegen Krebs“, die mit vielen Multiplikatoren wie Krankenversicherungen, der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der sexuellen Gesundheit, der Stifung Männergesundheit und der Ärztlichen Gesundheitsbildung dazu umfassend aufklärt, weist darauf hin, dass HPV weit verbreitet ist und unter anderem zu bestimmten Krebsvorstufen und Krebs führen kann: „Es gibt jährlich rund 60 000 Fälle von HPV-bedingten Gebärmutterhalskrebsvorstufen und etwa 7 800 Krebserkrankungen bei Männern und Frauen, die durch HPV ausgelöst werden. Außerdem erkranken jedes Jahr in Deutschland etwa 120 000 Menschen an Genitalwarzen. Mit der Impfung gegen HPV kann bestimmten HPV-bedingten Erkrankungen vorgebeugt werden.“
Die Kosten für die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 17 Jahren werden von den gesetzlichen und zumeist auch von den privaten Krankenversicherungen übernommen. Bei der Annahme des Impfangebots ist noch Luft nach oben: Unter den 18-jährigen Mädchen waren 2019 nur 52 Prozent vollständig geimpft, und nur 2,5 Prozent der 18-jährigen Jungen. Darüber hinaus werden viele begonnene Impfserien nicht abgeschlossen.
Weitere Informationen dazu sind auf der Startseite des Gesundheitsamts unter https://gesundheit.nuernberg.de abrufbar. let
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