Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 885 / 02.08.2022

Positive Würdigung der Gesundheitsberichterstattung in Nürnberg

Das Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf unter der Leitung von Professor Dr. Dr. Alf Trojan hat im Frühjahr 2022 die Großstädte Hamburg, Bremen, Köln, Berlin, Nürnberg, Stuttgart und München hinsichtlich ihrer Monitoringsysteme und ihrer Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Die vom Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth erstellten Auswertungen konnte die Koordinierungsstelle Impfzentrum im Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg sehr gut für die Vorbereitung der aufsuchenden Impf-Aktionen in den Stadtteilen im Sommer 2021 nutzen.

„Die Studie in Hamburg stellt im Vergleich zu den anderen Großstädten die Zusammenarbeit der beiden Dienststellen Amt für Stadtforschung und Statistik und Gesundheitsamt positiv heraus: Die Stadt unterhält ein ausgefeiltes Berichtssystem, das schon früh für kleinräumige Analysen genutzt wurde, kontinuierlich weitergeführt wird und mit visuellen Darstellungen Unterschiede zwischen den statistischen Gebieten aufzeigt. (…) Als Zusammenfassung lässt sich die frühe und gute Kooperation zwischen Statistik- und Gesundheitsamt positiv festhalten. Vonseiten des Nürnberger Gesundheitsamtes konnten die Daten sehr gut genutzt werden, insbesondere um gezielt in betroffenen Stadtteilen Mutiplikatoren zu gewinnen, die die Impfaktionen mit organisiert haben, unter anderem Impfpartys im Impfzentrum und einen Impftag mit Dolmetscher*innen der in Nürnberg vertretenen Gruppen mit Migrationshintergrund.“

Dies geschah zum Beispiel in der AWO Migrationsberatung im Stadtteil Gostenhof, im Nachbarschaftshaus Gostenhof, den Kita-Trägern, in der DITIB-Moschee in Rabus sowie der Moschee Mili Görus und der Moschee der Bosniaken in St. Leonhard.

Im Sommer 2021 wurde und wird weiterhin der Anwohnerschaft in den in den Quartieren viele Vor-Ort-Impfangebote unterbreitet wie in lokal ansässigen Einkaufscentren, Garten- und Baumärkten, beim Volksfest am Dutzendteich („NürnBär-Land“), bei Impfpartys im Impfzentrum und einem Impftag mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern der in Nürnberg vertretenen Gruppen mit Migrationshintergrund gezielte Impfangebote unterbreitet.

Mittels eingehender Analyse der einschlägigen Statistiken und Publikationen dieser Städte hatten die Forschenden den Fokus auf dicht besiedelte und sozial angespannte Stadtteile gelegt. Im Mai 2022 wurde die Studie Resilienzentwicklung gegen Pandemien in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf im Format des infektiologischen Salons des Gesundheitsamts Hamburg und in der universitären AG Stadtepidemiologie vorgestellt und wird demnächst im Gemeindepsychologischen Journal der Gesellschaft für gemeindepsychologische Forschung und Praxis e.V. (http://www.ggfp.de/) vorgestellt, die Fachkräften aus allen psychosozialen Arbeitsfeldern eine Plattform für den Dialog zwischen Forschung und Praxis bietet.

Das Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth und das Gesundheitsamt hatten dem Forschungsprojekt zahlreiche Datensätze zur Verfügung gestellt und einen reflektierenden Austausch angeboten.

Die Basis bildete das vom Amt für Stadtforschung und Statistik erarbeitete Material zum Infektionsgeschehen ab dem zweiten Quartal 2020, das in Form von Berichten, im Internet bereitgestellten Daten und monatlichen Datenblättern dem Stadtrat sowie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde, zuletzt im Bericht M522 „Die „4. Welle“ in Nürnbergs Bezirken“ von Dezember 2021.

Die Basis der Analysen bildeten unter anderem die vom Gesundheitsamt zusammengestellten Daten zu den amtlich erfassten Fällen der mit Corona infizierten Personen („Indexfälle“), die auf den jeweiligen Wohnort heruntergebrochen und im Statistikamt ausgewertet wurden.

Bei der zeitlichen Betrachtung fällt auf, dass die Pandemie in Nürnberg ab März 2020 in den Stadtgebieten ihren Anfang genommen hat, die sich durch eine geringe Einwohnerdichte und viele Grünflächen auszeichnen und erst in der Folge nach und nach auf die anderen Stadtgebiete übergriff (Stadt Nürnberg – Amt für Stadtforschung und Statistik (2021): Kleinräumige Infektionszahlen für Nürnberg. Berichte aus Stadtforschung und Statistik (M519)). Grundsätzlich zeigen Karten der räumlichen Verteilung der Indexfälle, dass sich Infektionen mit dem SARS-CoV2-Virus im dritten Quartal 2020 insgesamt auf einem niedrigen Niveau bewegten, bevor sie sich im vierten Quartal 2020 im gesamten Stadtgebiet mit voller Wucht ausbreiteten.

Vor allem in den dicht besiedelten, sozial angespannten Gebieten mit einer hohen Einwohnerdichte und dichter Bebauung herrschten bis zum vierten Quartal 2021 hohe Infektionszahlen im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet vor (Stadt Nürnberg – Amt für Stadtforschung und Statistik (2021): Die vierte Welle in Nürnberg. Berichte aus Stadtforschung und Statistik (M522)). Anfang Mai 2022 wiederum nahm das Infektionsgeschehen wieder deutlich ab und verteilte sich diffuser über das Stadtgebiet (Animierte Karten der wöchentlichen Zahl der Infizierten in Quarantäne in Nürnberg unter https://www.nuernberg.de/internet/statistik/corona_daten.html#Infektionsgeschehen). let

 

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