Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 47 / 23.01.2023

Künftige Dauerausstellung des Dokumentationszentrums: Berliner Arbeitsgemeinschaft übernimmt Gestaltung

2025 soll die neue Dauerausstellung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände öffnen. Das inhaltliche Konzept erarbeitet derzeit das wissenschaftliche Team des Hauses. Nach einem über einjährigen Wettbewerbsprozess steht nun auch das Büro fest, das künftig für die Gestaltung der Dauerausstellung sowie die Einrichtung eines Medien- und Recherchezentrums verantwortlich zeichnet. Den Zuschlag erhielt die Arbeitsgemeinschaft Bergzwo, Tatwerk und finke.media. Alle drei in Berlin ansässigen Büros sind in großen Ausstellungsprojekten erfahren.

Während im Dokumentationszentrum aktuell noch die Maßnahmen zur baulichen Erweiterung laufen, tritt – unbemerkt von der Öffentlichkeit – die Erarbeitung der künftigen Dauerausstellung in eine neue Phase: Mit der Auswahl eines Büros für Gestaltung und Medien können von nun an die bisher erfolgten konzeptionellen und inhaltlichen Überlegungen des wissenschaftlichen Teams in den realen Raum überführt werden. Auf der künftig 1 600 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche sollen etablierte Grundlageninformationen zu den Reichsparteitagen und dem Gelände in Verbindung mit aktuellen Forschungsergebnissen ansprechend und innovativ sowie zweisprachig in Deutsch und Englisch präsentiert werden. Entscheidend dabei ist vor allem das Zusammenspiel zwischen modernen Einbauten und denkmalgeschütztem Baubestand der Kongresshalle. Herausfordernd für alle Seiten ist der Umgang mit NS-Propagandabildern und NS-Exponaten. Letztere sollen, anders als bisher, in größerer Zahl die Narration der neuen Dauerausstellung tragen. Zudem besitzt diese erstmals den Anspruch, in weiten Teilen barrierefrei und inklusiv zu sein.

Die Arbeitsgemeinschaft Bergzwo, Tatwerk und finke.media überzeugte das Team des Dokumentationszentrums in zahlreichen Belangen. „Uns hat insbesondere der klar distanzierte, analytische Umgang mit Objekten aus der NS-Zeit begeistert, der durch das Format der sogenannten forensischen Untersuchung Objekte sowie andere Dokumente und Bilder methodisch untersucht und so eine spannende wie zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem Thema erlaubt“, begründet Florian Dierl, Leiter des Dokumentationszentrums, die Entscheidung. Alle drei Büros der Arbeitsgemeinschaft sind sehr erfahren im Gestalten von Ausstellungen in zeithistorischen Museen und Gedenkstätten. Zuletzt eröffneten sie im Marchivum Mannheim die Schau zur Stadtgeschichte sowie die multimediale Ausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ zur Mannheimer NS-Geschichte. Dr. Christian Dirks, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft, sagt: „Das Projekt in Nürnberg ist in seiner Komplexität herausfordernd, stellt aber zugleich die Krönung unserer bisherigen Arbeit als Ausstellungsmacher dar.“

In einem kurzen Film stellen sich die kreativen Köpfe des neuen Gestalter-Teams persönlich vor. Dr. Christian Dirks von Bergzwo, Stefan Blaas von Tatwerk und Daniel Finke von finke.media geben hier einen ersten Einblick, wie die Geschichte des Nationalsozialismus künftig vermittelt werden kann und mit welchen Ideen sie in den Ausschreibungs-Wettbewerb gegangen sind:
https://museen.nuernberg.de/umbau-dokuzentrum/ausstellung/aktuelles/vorstellung-gestalter-team

Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände wird aktuell umgebaut, die bisherige Dauerausstellung aus dem Jahr 2001 ist entfernt. Während der Bauphase informiert seit Anfang 2021 eine eigens konzipierte Interimsausstellung in einer separaten Halle über die Geschichte der Reichsparteitage und des Geländes. Voraussichtlich 2025 soll das Haus mit einer komplett neuen Dauerausstellung wiedereröffnet werden. js

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